Das Team von ©PonyHütchen

Vegane Bio-Kosmetik von PonyHütchen

PonyHütchen – eine Heldin für jeden Typ. Die vegane Bio-Kosmetik ist handgemacht und verzaubert mit ihren wertvollen Zutaten Lippen, Haut und Nägel.

19.12.2017 – Das Interview führte Stefanie Suckau

Grüne-Startups.de: Wann und wie entstand die Idee für PonyHütchen? Was verbirgt sich hinter diesem Namen?

Hendrike Grubert: PonyHütchen ist eine klassische DIY-Marke, die aus einem Hobby heraus gewachsen ist. 2009 habe ich angefangen, für mich selbst Körperpflegeprodukte herzustellen. Natürliche Pflege war mir schon immer wichtig. Nur das, was der Markt damals zu bieten hatte, war irgendwie nicht sexy genug. Ich hatte immer das Gefühl, gute Produkte, hübsche Verpackungen und anziehende Düfte schließen sich in der Naturkosmetik aus. Ich begann, meine selbst gemachten Produkte auch an Menschen in meiner Umgebung zu verschenken und fand durch sehr viel positives Feedback darin eine neue Erfüllung. Am Anfang blieb neben zwei kleinen Kindern und meinem Vollzeitjob als Juristin nicht wirklich viel Zeit, daraus mehr zu machen als nur ein Hobby. Doch genau das wollte ich eigentlich im Grunde. Die Leidenschaft und das Herzblut, die schon jetzt in PonyHütchen steckten, haben mir 2013 schließlich den Mut gegeben, den Sprung zu wagen und eine kleine Werkstatt zu mieten. Mittlerweile gehören zu PonyHütchen mit mir 11 Mitarbeiter an unterschiedlichen Standorten, eine größere Werkstatt mit Showroom in Bad Zurzach, ein Store und bald auch ein zweites Büro – beides in Berlin.

Handgemachte Bio-Kosmetik von ©PonyHütchen
Bio-Kosmetik von ©PonyHütchen

Der Name ist eigentlich durch Zufall entstanden, als ich auf einem Flohmarkt in Zürich eine alte Postkarte entdeckt habe, auf der ein Pin-Up mit einem Matrosenhut abgebildet war. Das Bild hat mich angesprochen und mir ist plötzlich wieder die Heldin meiner Kindheit eingefallen: Pony Hütchen. Die kluge, freche und lustige Cousine von Emil aus dem Kinderbuch „Emil und die Detektive“ von Erich Kästner. Pony Hütchen ist ein Charakter, der immer ein bisschen in zwei Welten lebt. Sie ist mädchenhaft und mutig, verspielt und trotzdem cool. Dieser Name umfasst alles, was ich mir damals für die Produkte und die Marke, die daraus gewachsen ist, gewünscht habe: Er hat Persönlichkeit, fällt auf und passt zu den Menschen, die hinter PonyHütchen stehen.

Welche Philosophie verfolgt euer Startup?

Wenn es eine Philosophie bei uns gibt, dann heißt sie „Natur mit alles“. Für uns bedeutet Naturkosmetik: Natürlichkeit ohne Kompromisse. Hochwertigste, natürliche Inhaltsstoffe, wirksame und hautfreundliche Texturen gepaart mit Manufakturqualität, Effektivität, wunderbaren Düften und einer großen Portion Rock’n’Roll. Das zeichnet die Marke PonyHütchen und damit all unsere Produkte aus.

Welche Produkte bietet ihr an und was schätzen eure Kunden besonders?

Das absolute Lieblingsprodukt unserer Kunden ist unsere aluminiumfreie Deocreme. Sie ist eine Alltagsheldin, die einem das Gefühl gibt, sicher, geschützt und wunderbar duftend durch den Tag zu kommen. Dafür verzichten wir auf bedenkliche Inhaltsstoffe wie Aluminiumsalze, Mineralöle oder Parabene und bieten ein 100% natürlich wirkendes Deo, das genauso wirksam ist wie ein herkömmliches. Das schätzen unsere Kunden ebenso wie die liebevolle Handarbeit, die in all unseren Produkten steckt. Über die Deocreme hinaus bieten wir Produkte wie feste Handcreme, festes Shampoo, festes Parfum oder eine luftig aufgeschlagene Körpercreme mit 60% Sheabutter, die wir Shea Mousse nennen.

A Perfect Match(a) ©Ponyhütchen
Vegane Deo-Creme ©PonyHütchen

Ihr verkauft unter anderem vegane und aluminiumfreie Kosmetikartikel – warum ist euch das wichtig? Und wie kommt ihr auf eure Kreationen?

Effektivität, Natürlichkeit, Wirksamkeit und Nachhaltigkeit sind unsere Triebfedern bei der Produktherstellung. Es gibt Produkte, die schwirren uns schon eine ganze Zeit im Kopf herum und warten dort einfach auf den „richtigen Zeitpunkt“, bis wir sie realisieren können. Manche Neuheiten sind Impulse, die wir einfach mal machen, ohne zu viel darüber nachzudenken. Generell sind unsere Produkte sehr langlebig. Zum Beispiel hält ein Deocreme-Tiegel etwa 5 Monate, eine feste Handcreme ist so ergiebig wie drei Handcreme-Tuben. Dabei ist es die Mischung aus Manufakturqualität, Wirksamkeit und Freude am Produkt, die uns auszeichnet. Tierische Inhaltsstoffe wie Bienenwachs oder Lanolin haben für uns generell nichts in Kosmetik zu suchen, deswegen ist unser gesamtes Sortiment vegan und tierversuchsfrei.

Was bedeutet das Thema Nachhaltigkeit für euch, wie lebt ihr selbst Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit ist wahnsinnig komplexer Begriff, den wir auf ganz verschiedenen Ebenen leben. Von der ressourcenschonenden, hautfreundlichen und fairen Herstellung unserer Produkte über die Verpackung und den Transport zum Endkunden bis hin zum Spirit im Team. Ich möchte nur mal drei ausgewählte Beispiele nennen, die das verdeutlichen:

-Wir setzen auf kurze Wege bei der Produktion und Etikettierung unserer Produkte.
-Wir verzichten auf schwere Glasbehälter, die das Gewicht unserer Paletten verfünffachen würden, sondern führen nächstes Jahr nachfüllbare Tiegel aus recyceltem PET ein.
-Wir sind Menschen und keine Maschinen.

Weil wir zum Beispiel oft gefragt werden, warum wir Plastik statt Glas verwenden, haben wir auf unserem Blog eine Serie ins Leben gerufen, die „Wir leben Nachhaltigkeit“ heißt. Darin greifen wir regelmäßig eine Facette dieser großen Thematik auf und verraten unseren Kundinnen und Kunden, warum wir gewisse Dinge tun, wie wir sie tun, und wie wir die Welt auch mit Glitzer und Rock’n’Roll ein bisschen grüner machen. Im allerersten Teil haben wir zum Beispiel gleich mal die Gretchenfrage gestellt: Plastik oder Glas – was ist nachhaltiger? Ist der Trend zu Glasbehältern ein zwingend notwendiger Schritt oder betrachten wir die Plastikproblematik zu einseitig? Mit dieser Bestandsaufnahme haben wir einen Nerv getroffen, denn es geht bei Nachhaltigkeit tatsächlich oft nicht nur um das Wie, sondern vor allem um die Verbindung aus dem Wie und dem Warum. Wenn ein Unternehmen nicht plausibel erklären kann, warum etwas gemacht wird, wie es gemacht wird, sondern nur auf einen Trend reagiert oder sich hinter der eigenen Wirtschaftlichkeit versteckt, dann wirkt das nach außen sehr unauthentisch. Deswegen gehören für uns zur gelebten Nachhaltigkeit auch eine transparente Kommunikation sowie eine gewisse spielerische Art, mit der wir versuchen, unsere Kundinnen und Kunden mehr zu begeistern als zu bekehren.

Vor welchen Herausforderungen standet ihr bisher mit eurer Geschäftsidee?

Als junges Unternehmen standen und stehen wir oft vor Herausforderungen. Man könnte fast sagen, unser Arbeitsalltag ist eine einzige Herausforderung, der wir uns mit viel Leidenschaft und positiver Energie stellen. Das klingt jetzt sehr abstrakt, aber tatsächlich sind es oft viele Dinge parallel, die etwas holpern oder nicht ganz rund laufen. Das heißt, wir agieren auf unterschiedlichen Ebenen immer an mehreren „Baustellen“ gleichzeitig. Ganz aktuell sind wir zum Beispiel in der wichtigsten Phase des Jahres, dem Weihnachtsgeschäft, ziehen aber bereits zum Februar 2018 unseren Versand nach Berlin und sind momentan dabei, das neue Büro bezugsfertig zu machen. Das alles sind große Projekte, die parallel laufen. Jedes für sich benötigt jedoch unsere besondere Aufmerksamkeit und viel Organisation. Da sind Stolpersteine vorprogrammiert, aber so ist es in einem Start-Up. Da darf man sich auch nichts vormachen. Wir können immer nur versuchen, unser Bestes zu geben. Deswegen verfolgen wir im Unternehmen die Einstellung, dass wir Probleme nicht als Probleme sehen, sondern als Herausforderungen, an denen wir wachsen. Wir versuchen, diesen Spirit für uns zu kultivieren und im Team zu leben. Dazu gehören eine ehrliche und offene Kommunikation untereinander, Leidenschaft für das, was wir täglich tun, sowie Vertrauen in sich selbst und die anderen.

Die Kosmetik von ©PonyHütchen wird handgefertigt
Die Kosmetik von ©PonyHütchen wird handgefertigt

Welche Trends und Entwicklungen findet ihr im Bereich der nachhaltigen Kosmetik-Startups aktuell besonders spannend?

Spontan würde ich sagen: Diversität. Wir sehen und hören von immer mehr kleinen Marken, die den Sprung gewagt haben und eigene Produkte verkaufen. Von klassischen Seifen und Lippenpflege über Naturkosmetik für Männer bis hin zu Zahnhygiene und verpackungsfreien Produkten. Solche Nischenmarken, zu denen wir ja auch gehören, nutzen meist ganz andere Kanäle als die „Großen“, um bekannt zu werden. Wobei man eherlicherweise sagen muss, dass da viel tatsächlich außerhalb von Deutschland passiert. Skandinavien, die USA und Australien, aber auch Polen, sind zum Beispiel absolute Spitzenreiter in Sachen Newcomer. Davon können wir uns inspirieren lassen und vor allem profitieren. Was diese Länder uns übrigens auch vormachen, ist das Miteinander und nicht das Gegeneinander. Wir sollten diese Vielfältigkeit mehr als Chance sehen, voneinander lernen und Erfahrungen sammeln zu können, als uns als Einzelkämpfer zu betrachten. Das ist eine sehr deutsche Herangehensweise.

Welche Pläne und Ziele habt ihr mit PonyHütchen für die Zukunft?

Für uns steht erst einmal das nächste Jahr im Fokus, für das wir viel geplant haben und in dem wir weiter wachsen wollen. Zuallererst führen wir Anfang 2018 unsere neuen Deocreme-Tiegel mit dem überarbeiteten Design und der neuen, hitzebeständigen Rezeptur ein, auf die wir und unsere Kunden schon sehnlichst warten. Dann werden wir unser Zentrallager sowie den Versand nach Berlin umziehen, um noch mehr Transportwege sparen zu können. Außerdem gilt es, unseren Store in Berlin noch weiter zu etablieren und stark zu machen.
Dafür brauchen wir ganz aktuell auch Unterstützung. Wir brauchen ab Januar 2018 Verstärkung für den PonyHütchen Store (10-11 Stunden pro Woche) und für den Kundenservice in unserem neuen Berliner Büro (20 Stunden pro Woche).
Bewerbungen können gerne an geschickt werden.

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