Neben Fußballfans lockt die Hauptstadt von Bayern auch viele Startups an. München ist einer der fünf Hotspots für Gründende in Deutschland. Welche 11 Startups dort auf Nachhaltigkeit setzen, erfährst du in diesem Beitrag.
Mit Dynamik und guter Vernetzung haben sich eine Vielzahl an Startups in München entwickelt. Vor allem die Universitäten und Hochschulen in München sowie die etlichen Gründerzentren tagen dazu bei. In den Studiengängen ist Entrepreneurship als fester Bestandteil etabliert und unterstützt Studenten sowie Absolventen in der Umsetzung innovativer Geschäftsideen. So etwa die Technische Universität München. Auch Gründerzentren stehen Startups als Anlaufstelle zur Verfügung und vernetzen diese mit relevanten Playern in der Unternehmenswelt. UnternehmerTUM und Werk 1 haben bereits viele Startups zum Erfolg begleitet. Als einer der fünf Gründer-Hotspots in Deutschland findet man in München viele Acceleratoren, Inkubatoren, Business Angels und VC-Investoren. Daneben sorgt der jährliche Kongress Bits & Pretzels für viel Beachtung, auch international. Den vorteilhaften Standort für die Gründung haben auch grüne Startups für sich entdeckt. 21 Prozent der Startup in München zählen ihre Produkte oder Dienstleistungen zur Green Economy und werden somit als grün eingestuft. Welche nachhaltigen und innovativen Startups du aus München kennen solltest, erfährst du jetzt.
happybrush – effektive und nachhaltige Pflege für die Zähne
Die Idee: Zähneputzen mit einer elektrischen Zahnbürste attraktiv machen. Im Badezimmer lässt sie sich zeigen. Neben Ästhetik überzeugt happybrush auch mit moderner Technik, denn der Power-Akku hält bis zu 6 Wochen. Die beiden Modelle, Rotierend und Schall, haben individuelle Reinigungsmodi. Ihre Aufsätze pflegen mit hochwertige Triple-Borsten. Alle verwendeten Materialien sind recycelbar und die Aufsteckbürsten sind bis zu 40 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen. Sogar die Zahnpasta ist vegan, glutenfrei und Made in Germany. Dank ansprechendem Design und moderner Anwendung konnten die Gründer schon bei ihrem Fernsehauftritt bei DHDL an Kundschaft gewinnen.
tado – immer das richtige Klima ohne Verluste
Weltweit wird etwa ein Drittel der Energie genutzt, um Gebäude zu kühlen oder heizen. Dabei wird viel von dieser Energie verschwendet, da sie von alter Technik geregelt wird. Das Münchener Startup tado hat sich diesem Problem der Verschwendung angenommen. Mit der tado App können sich Heizung und Klimaanlage intelligent steuern lassen. So spart die Kundschaft neben Energie auch noch Geld. Im Schnitt können Nutzer*innen 21 Prozent ihrer Energie mit dem tado Thermostat sparen. So wird der CO2-Fußabdruck deutlich vermindert und der Komfort steigt. Fasziniert von dem innovativen Startup hat sich Amazon vor drei Jahren an tado beteiligt.
Nachhaltig von A nach B mit Sono Motors
Mit seinem Elektroauto will Sono Motors die Zukunft der Mobilität umdenken. Bei dem Sion handelt es sich nämlich nicht um ein normales Elektroauto. Mit 248 Solarzellen, welche in der Karosserie integriert sind, lädt sich das Auto von selbst. Vorausgesetzt die Sonne scheint. Eine Reichweite von bis zu 245 Kilometern pro Woche macht den Sion perfekt für den Alltag. Wie jedes Elektroauto lässt sich der Sion auch an normalen Elektrostationen aufladen. Auch mit dem Strom anderer Elektroautos kann der Sion aufgeladen werden. Außerdem können Fahrer*innen den Sion dank der Sono App aufsperren und Carsharing betreiben. Für Sono Motors steht in naher Zukunft der Börsengang in den USA an. 2023 soll dann die Produktion beginnen.

Wicked Cricket – der etwas andere Snack für zwischendurch
Egal ob beim Filmabend, während dem Lernen oder als Aperitif. Wicked Cricket bietet nachhaltige und gesunde Snacks, Mehl und Kraftriegel an. Aus Insekten. Diese stellen dabei eine nachhaltigere Alternative zu dem herkömmlichen Fleischkonsum dar. Gesünder sind sie auch, da sie weder von Pestizidrückständen, Antibiotika oder Gentechnik betroffen sind. Wichtige Nährstoffe wie Vitamin B12, Zink und Antioxidantien sind hingegen reichlich enthalten. Das Startup will Insekten als gängige Nahrungsquelle für die Zukunft entwickeln. Egal ob Wildkräuter, Fleur de Sel, Rosa Pfeffer, Zimt und Zucker oder Chile Y Limon. Für jeden Geschmack ist was dabei.
Nachhaltig Obst und Gemüse retten mit etepetete
Zu krumm, zu dick, zu dünn, zu klein. Diese Abwertungen müssen sich Obst und Gemüse tagtäglich anhören. Dabei kommt es doch auf die inneren Werte an, sprich, den Geschmack. Das Startup etepetete will diesem aussortierten Obst und Gemüse eine zweite Chance bieten. Damit Lebensmittel nicht unnötig verschwendet werden, kann man sich auf ihrer Website eine Retterbox abonnieren. Jede oder jede zweite Woche kann man damit von frischem Bio-Obst und -Gemüse profitieren. Außerdem kompensiert etepetete jährlich seinen CO2-Ausstoß und ist vollkommen plastikfrei. Klimaneutral werden so täglich Lebensmittel vor der Tonne gerettet.
TWAICE Technologies – für bessere Batterien
Elektromobilität ist ein wichtiger Teil der Mobilitätswende. Das bedeutet auch, dass immer mehr Batterien in unserem Alltag zum Einsatz kommen. Damit diese nachhaltiger, effizienter und langlebiger werden, bietet TWAICE eine prädiktive Analytiksoftware an. Das Startup hat sich auf die Optimierung von Lithium-Ionen-Batterien spezialisiert. Kerntechnologie des Jungunternehmens ist es, einen digitalen Zwilling der Batterien zu erstellen. So kann ihre Leistung transparent nachverfolgt und folglich verbessert werden. Das Unternehmen trägt dazu bei, dass wertvolle Ressourcen gespart werden und die Umwelt weniger belastet wird. TWAICE wurde von der Cleantech Group, einer internationalen Vereinigung, als bestes europäisches Cleantech-Unternehmen 2021 ausgezeichnet.
Agrilution Systems – Vertical Farming bei dir zu Hause
Mit dem Plantcube des Startups Agrilution Systems können frisches Gemüse und Kräuter ganz einfach zu Hause geerntet werden. Das smarte Personal Vertical Farming Ecosystem macht den Weg zum Supermarkt und Verpackungsmüll unnötig. Die Seedbars von Agrilution können ganz einfach in den Plantcube eingelegt werden. Dank intelligenter Beleuchtung, exakter Klimasteuerung und automatischer Bewässerung kümmert dieser sich um den Rest. Die Seedbars enthalten nur hochwertiges Saatgut ohne Gentechnik und können nach der Ernte auf den Kompost geschmissen werden. Grünzeug aus dem Plantcube ist einfacher für dich und besser für die Umwelt.

TURTLEBOX – besser als Pappkartons
Die meisten von uns benutzen Pappkartons zum Umziehen oder Sonstiges. Dabei überleben diese oft nicht mal den Umzug selbst, geschweige denn noch weitere. Dass diese oft schon nach einer Benutzung im Müll landen, wissen wir alle. Deshalb vermietet TURTLEBOX stabile und stapelbare Boxen aus recycelbarem Kunststoff. Diese können 87 Prozent der CO2-Emissionen von herkömmlichen Umzugskartons einsparen. Neben der Umweltfreundlichkeit ist das Mieten der Boxen zudem günstiger, bis zu 50 Prozent. Für die ganz Bequemen bringt TURTLEBOX die Kisten nach Hause und holt sie danach wieder ab.
Aus Brause wird Seife mit Sause
Das Münchener Startup Sause produziert eine nachhaltige und vegane Alternative zu der konventionellen Flüssigseife: die Seifenbrause. Die Brause-Tabletten sind vegan und palmölfrei und werden in der Kombination mit Wasser zu einer Flüssigseife oder Schaumseife. Die meisten haben sich mittlerweile an den Komfort einer flüssigen Variante zur festen Seife gewöhnt. Sause macht die Seife nachhaltiger. Weniger Gewicht und Verpackung tragen dazu bei, dass der CO2-Fußabdruck vermindert werden kann. Die Röllchen in denen die Brause-Tabletten enthalten sind, bestehen ganz aus Papier und können nach der Benutzung in der Altpapiertonne entsorgt werden. Vielleicht kennst du das Startup schon. Die Gründer hatten ihr Produkt bei DHDL vorgestellt und konnten eine der Löwinnen überzeugen.
Shavent – für die komfortable und plastikfreie Rasur
Wir haben ein Plastikproblem, und das nicht erst seit Kurzem. Auch bei Alltagsgegenständen wie den Rasierern fällt eine Mengen an Plastikmüll an. Um dem entgegenzuwirken, wechseln einige zu den traditionellen Rasierhobeln. Bei denen lässt der Komfort allerdings zu wünschen übrig. Deshalb hat das Startup Shavent einen Schwingkopfrasierer mit einem Griff aus reinem Metall entwickelt. Die Metallklingen des eleganten Rasierers sind ganz einfach austauschbar. Nach ihrer Benutzung können sie mit den Aludosen aus der Küche entsorgt und recycelt werden. Die Schwingkopfrasierer sorgen als Hingucker für etwas Ästhetik im Badezimmer. Shavent versucht unsere Welt vom Plastikmüll zu befreien.
WYE – Design und Nachhaltigkeit vereint
Für die Möbel von WYE muss kein neuer Baum gefällt werden. Sie bestehen aus Neolign®, einem Holzwerkstoff, der aus den Nebenprodukten der Holzverarbeitungsindustrie gewonnen wird. Dieser Stoff ist vollständig recycelbar und somit kreislauffähig. Das innovative Münchener Startup setzt neben Nachhaltigkeit auch auf Ästhetik. Die Möbel sind langlebig gestalten und nachhaltig produziert. So fängt Nachhaltigkeit auch bei dir zu Hause an. Das Startup wurde dank dieser zukunftsgerichteten Idee mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design 2021 ausgezeichnet.
Fazit: von Analytiksoftware bis Zähneputzen
Auch die innovative und grüne Startup-Szene von München besteht aus einem weiten Spektrum an Ideen. Mehr Nachhaltigkeit in der Elektromobilität bringt ein innovatives Solar-Elektroauto und eine prädiktive Analytiksoftware für Lithium-Ionen-Batterien. Egal ob Snacks aus Grillen, futuristische Vertical Farming Konzepte oder Lebensmittelretter. Auch Food-Startups haben in München ihr Zuhause gefunden. Ein umweltschonendes Zuhause wird durch smartes Klima-Management, nachhaltige und innovative Möbel sowie Mehrweg-Umzugskisten möglich gemacht. Durch klimabewusste Startups wird sogar das Zähneputzen, Händewaschen und Rasieren nachhaltiger.
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Bilder: Unsplash, Sono Motors GmbH, Agrilution