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share ermöglicht sozialen Konsum

Interview | Seit 2017 sind die Produkte von share in dm Märkten und bei REWE erhältlich. Durch den Kauf der Produkte erhalten Menschen in Not ein gleichwertiges Produkt. So soll allen Menschen Zugang zu Wasser, Nahrung und Hygiene ermöglicht werden. Eine Form des neuen Spendens! Erfahrt mehr darüber im folgenden Interview…

17.09.2018 – Das Interview führte Maike Merrem

Gruene-Startups.de: share, der Name sagt es bereits: Es geht ums Teilen. Wie funktioniert das 1+1 Konzept und welche Produkte werden angeboten?
share: Für jedes gekaufte Produkt von share stellen wir zusammen mit unseren sozialen Partnern einem Menschen in Not ein gleichwertiges Produkt oder einen Service zur Verfügung. So wird zum Beispiel mit jedem Kauf einer Flasche natürlichen Mineralwassers in Kooperation mit einer unserer Partnerorganisationen der Bau oder die Reparatur von Brunnen in Afrika und Asien finanziert. Dabei garantieren wir, dass mit jeder gekauften Flasche mindestens ein voller Tag Trinkwasser aus diesen Brunnen für einen Menschen ermöglicht wird. Das entspricht mindestens 20 Litern Trinkwasser. Neben Mineralwasser bieten wir auch Bio-Nussriegel (1 Riegel = eine Mahlzeit) und Handseifen (1 Handseife = 1 Stück Seife) an. Diese drei Produkte bedienen die Grundbedürfnisse des Menschen: Trinken, Essen und Hygiene. 

Welche Mission verfolgt share?
Wir wollen jedem Menschen auf der Welt Zugang zu Essen, Trinken und Hygiene ermöglichen. Und dabei kann uns jeder ganz einfach mit seinem täglichen Konsum helfen – wir nennen es sozialen Konsum. Denn durch das 1+1-Prinzip befriedigst du nicht nur dein eigenes Bedürfnis, sondern auch das eines anderen Menschen.

© Viktor Strasse

Welche Projekte werden konkret gefördert?
Wir unterstützen Hilfsprojekte überall auf der Welt. Zusammen mit unseren Partnern – Aktion gegen den Hunger, Berliner Tafel e.V., der Welthungerhilfe und dem UNO Welternährungsprogramm – ermöglichen wir bedürftigen Menschen den Zugang zu Essen, Trinken und Hygiene. Ganz wichtig: Alle Projekte sind darauf ausgelegt, dass sie nicht nur in Notsituationen helfen, sondern die Lebensumstände auch langfristig verbessern.
In Liberia haben wir beispielsweise mit Aktion gegen den Hunger zusammengearbeitet, um kaputte Brunnen zu reparieren. Mittlerweile sind schon alle zehn geplanten Reparaturen erfolgreich abgeschlossen, in den Gemeinden Verwalter für die Instandhaltung ausgebildet worden und 6.500 Menschen haben plötzlich Zugang zu sauberem Trinkwasser. Ein Teil des Teams ist dann auch hingereist, um uns von Ergebnis unserer Arbeit zu überzeugen – das war wirklich eine besondere Erfahrung!
Außerdem helfen wir wie erwähnt mit der Finanzierung von Mahlzeiten. Für jeden einzelnen Nussriegel wird eine Mahlzeit verteilt. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine vitaminangereicherte Mehlspeise handeln, mit der im Senegal ein Kleinkind versorgt werden kann. Dort besteht während der Trockenzeit aktuell die Gefahr einer Hungerskatastrophe.
Für jede Handseife verteilen wir ein Stück Seife an einem anderen Menschen, zum Beispiel an ein Schulkind in Indien.

share steht auch für Transparenz. Wie können die Konsumierenden verfolgen, ob sie wirklich durch den Kauf etwas Gutes getan haben?
Jedes unserer Produkte ist mit einem Track-Code versehen. Mit der Eingabe des Codes auf unserer Website sieht man genau, wo die eigene Hilfe ankommt, was genau gemacht wird und vor allem auch von wem. Dafür muss man nur mit dem Smartphone einen QR-Code scannen, der direkt zur Track-Code Eingabe führt. Es steht also jedem frei, sich über unsere sozialen Projekte zu informieren.

© Viktor Strasse

Namhafte große Unternehmen, wie DM oder REWE sind Partner von share und vertreiben die Nussriegel und Co. Wie wichtig ist es für das Startup solche Unternehmen und auch Partner wie die Welthungerhilfe an Bord zu haben?
Wir hatten Glück, dass wir mit REWE und dm bereits zum Start von share zwei gewichtige Unterstützer hatten. Denn sonst hätten wir lange um einen Platz in den Regalen der großen Handelsketten kämpfen müssen. REWE und dm räumten aber nicht nur Platz in ihren Regalen für uns frei, sondern finanzieren darüber hinaus auch 3000 Parkplatz-Plakate und verteilen 20 Millionen Handzettel. Sie haben uns also wirklich massiv unterstützt und das bis heute – und damit auch einen wesentlichen Beitrag zum Bekanntwerden von share in Deutschland und in direkter Konsequenz die große Anzahl der bisher möglich gemachten sozialen Interventionen geleistet.
Die Zusammenarbeit mit bekannten Hilfsorganisationen wie der Welthungerhilfe gibt unseren Kunden – und auch uns als Unternehmen – die notwendige Sicherheit, dass die Spenden auch wirklich ankommen, da solche großen Hilfsorganisationen ihre Programme sehr streng kontrollieren.

Das Startup ist sehr schnell gewachsen und hat viele Mitarbeiter eingestellt. Das ist super! Wie konnte share so schnell durchstarten?
Wir hatten durch die tolle Zusammenarbeit mit REWE und dm tatsächlich einen “Startschuss mit Knall”. Dann haben wir anscheinend mit der Idee den Zahn der Zeit getroffen: Die Menschen wollen etwas Gutes tun, sozialverträglich und nachhaltig leben! So konnten wir wirklich toll durchstarten.

Das Startup hat eine wegweisende Mission und möchte dem Leid auf der Erde ein Stück entgegenwirken. Wie nachhaltig agiert share auch aus ökologischer Sicht?

© Viktor Strasse

Nachhaltigkeit ist für uns extrem wichtig. Unsere Geschäftsphilosophie baut daher auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit auf: sozial, ökologisch und ökonomisch. Soziales Engagement bildet dabei den Kern von share. Als Unternehmen wollen wir einen positiven Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten. Deswegen liegt unser Fokus nicht darauf, besonders großen wirtschaftlichen Erfolg zu haben, sondern darauf, mit unserem Konzept möglichst vielen Menschen in Not helfen zu können. Seit Kurzem tragen wir auch das B Corp-Zertifikat, verliehen durch die gemeinnützige Organisation B Lab. Dieses Qualitätssiegel zeichnet Unternehmen aus, die ihren Erfolg nicht allein über Profit definieren, sondern soziale und ökologische Probleme lösen.
Und auch die Umwelt liegt uns sehr am Herzen. Deswegen haben wir gerade als erster Hersteller in Deutschland eine Wasserflasche aus 100 Prozent recycelten Plastikmüll in die Regale gebracht. Zum Vergleich: Handelsübliche Plastikflaschen bestehen nur zu 30 Prozent aus recycelten Materialien, der Rest ist Neu-Plastik. Das wiederverwertete Plastik – sogenanntes Recyclat – verbraucht keine neuen Ressourcen wie Rohöl und schließt zum ersten Mal den Kreislauf aus Produktion und Recycling. Dadurch vermeiden wir über 200 Tonnen Plastikmüll pro Jahr!

Wie sieht die Zukunft von share aus?
Die Einführung unserer neuen Wasserflasche macht uns stolz, aber darauf ruhen wir uns nicht aus. Nun möchten wir gemeinsam mit unseren Partner dm und REWE auch große Premiumhersteller dazu bewegen, auf wiederverwertetes Plastik umzusteigen. Wir glauben, dass wir gemeinsam mit unseren Kunden insgesamt eine Menge bewegen können, um das Leid in der Welt zu lindern. Das wird uns immer antreiben und hoffentlich die Leute auch weiterhin dazu bewegen, sich für share zu entscheiden!

 

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