Bild: GOOPACKO

Packen wir es an! Im Interview mit GOOPACKO

INTERVIEW | Einmal zum Mitnehmen bitte! Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie ist der Außer-Haus-Betrieb für die Gastronomie zum Thema geworden. Dafür werden aber Verpackungen benötigt, in denen Speisen und Getränke sicher transportiert werden können. In der Summe kommt dabei ein neues Problem auf: Eine ganz schön große Menge an Verpackungsmüll, der irgendwie entsorgt werden muss. Um dem entgegenzuwirken müssen nachhaltige Alternativen her. Verstärkt wird zudem die Dringlichkeit einer Veränderung in diesem Bereich mit der Mehrwegangebotspflicht für gastronomische Betriebe, die 2023 in Kraft tritt.

Carlo Hüweler, Gründer und Geschäftsführer von GOOPACKO, kommt ursprünglich aus der Verpackungsbranche und hat das Problem gesehen: Der Bedarf an Einwegverpackungen in der Gastronomie ist riesig, jedoch mangelt es an umweltfreundlichen und recycelbaren Alternativen. Mit GOOPACKO ist der Zugang zu Alternativlösungen leicht gemacht: Das Unternehmen bietet gastronomischen Betrieben aller Art – seien es Foodtrucks, Lieferdienste oder Betriebskantinen – Einweg- und Mehrwegverpackungen in allen Formen und Größen. Im Interview erfahren wir mehr über das vielfältige Verpackungssortiment und die Bemühungen des Startups, zur Schließung des Recyclingkreislaufs beizutragen.

Grüne Startups: Lieber Carlo, bitte stell uns GOOPACKO und euer Angebot einmal kurz und knackig vor – quasi die Antwort einmal zum Mitnehmen verpackt.

Carlo Hüweler: Wenn verpacken, dann nachhaltig und klimaneutral! Wir sind ein junges Start-up und haben es uns zur Aufgabe gemacht, den Markt für Einwegverpackungen und Einweggeschirre nachhaltig und klimaneutral umzugestalten.

Für welche Lebensmittel bietet ihr nachhaltige Verpackungslösungen an?

Bei uns im Sortiment finden unsere Kunden Verpackungslösungen für den Einweg- sowie Mehrwegbedarf für das typische Außer-Haus-Geschäft, wie auch Bestecke, Becher, Beutel, Servietten oder Hygieneprodukte. Unser Ziel ist es, damit Unternehmen wie Gastronomiebetriebe, Schausteller, Imbisse, Caterer, Streetfood Stände, Kantinen / Mensen / Schulen, Marktbeschicker sowie jegliche Unternehmen mit Eigenbedarf bestmöglich, je nach Anforderungen, mit Einweg oder Mehrwegprodukten nachhaltig einzudecken. Weitere Informationen hierzu findet ihr auch auf unserer Webseite: www.goopacko.de.

Für das Außer-Haus-Geschäft gibt es bei GOOPACKO sowohl Einweg- als auch Mehrweggeschirr und -besteck (Bild: GOOPACKO).

To-Go-Verpackungen für Lebensmittel bedeuten – man kann es nicht kleinreden – ein großes Umweltproblem in den Städten. Was macht bei euren Verpackungslösungen den entscheidenden Unterschied aus?

Da der Einwegkonsum durch die Schnelllebigkeit der Produkte in der Klimadebatte negativ behaftet, aber in absehbarer Zukunft nicht wegzudenken ist, war es uns wichtig, umweltschonende Optionen zu schaffen, welche einen gewissenhaften Konsum ermöglichen. Wir setzen daher bei unseren Rohstoffen auf natürliche Abfallprodukte wie auch recycelte Materialien, die nach Gebrauch mühelos in den bestehenden Recyclingkreislauf eingepflegt werden können. Des Weiteren wollen wir ein Stück weit zur Aufklärung in der Verpackungsbranche beitragen und beraten Kunden vorab zu unseren diversen Grundstoffen und deren Produktzyklen.

Was hat euch überhaupt dazu bewegt, euch mit dem Thema Verpackungsmüll zu beschäftigen?

Ich habe selber in der Verpackungsbranche gelernt und gesehen, wie viel Bedarf an Einwegprodukten besteht, wie selten aber auf umweltfreundliche Alternativen zurückgegriffen wurde.

Mich hat das beunruhigt und ich möchte gerne mit unseren ausgewählten Produkten den Markt mit Alternativen bedienen, welche weder auf fossilen Energieträgern basieren, noch übermäßigen Abfall produzieren. Unser Sortiment setzt sich daher aus nachwachsenden oder recycelten Materialien zusammen, die sich wiederum industriell kompostieren lassen oder aber erneut dem Recyclingkreislauf zugeführt werden können. Zeitgleich bemühen wir uns um aktive Aufklärungsarbeit und bieten unseren Kunden so die Chance, sich über die korrekte Entsorgung unserer Produkte zu informieren. In unserem News-Feed findet sich aktuell zum Beispiel ein Artikel über die produktgerechte Entsorgung von Pizzakartonagen.

Euer Unternehmen sowie eure Produkte sind als klimaneutral ausgewiesen. Wie erreicht ihr das?

Wir stehen von Beginn an in enger Zusammenarbeit mit Climate Partner. Natürlich ist es unmöglich, für unser Unternehmen, unsere Produkte und deren Lieferwege CO2-Ausstöße komplett zu vermeiden. Das Ziel mit unserer Partnerschaft ist es aber, die CO2-Emissionen – soweit wie möglich – jährlich zu verringern und für die letztendlich unvermeidbaren Emissionen einen Ausgleich zu schaffen. Hierzu berechnen wir jährlich, welche Mengen an Emissionen angefallen sind und kompensieren diese durch ein Engagement in ein anerkanntes und nach internationalen Maßstäben zertifiziertes Klimaschutzprojekt. In die Berechnung fallen alle Emissionen, die durch unser Unternehmen, wie z. B. durch Heizung, Energie oder die Mitarbeiteranfahrt sowie die auf Produktebene durch den Rohstoff, die Verpackung, die Logistik und die Entsorgung entstehen. Mit unserem Klimaschutzprojekt unterstützen wir 400 ansässige Familien in Pará, Brasilien bei der Schaffung alternativer Einkommensquellen, während wir der kommerziellen Abholzung der 86.000 Hektar Waldflächen entgegenwirken.

Ab dem 1.1.2023 gilt die Mehrwegangebotspflicht. Von ihr betroffen sind Restaurants, Bistros, Kantinen, Cafés, Imbissbetriebe und Co. Welche Mehrwegverpackungen bietet ihr an und sind diese mit dem kommenden Gesetz konform?

Mit der Mehrwegangebotspflicht setzen wir uns nun schon seit Anfang des Jahres 2022 auseinander. Frühzeitig haben wir einen Abgleich mit Einwegprodukten geschaffen, welche im „Außer-Haus-Geschäft“ relevant sind, und haben daraufhin in Zusammenarbeit mit unseren Zulieferern qualitativ hochwertige Mehrwegprodukte in unser Portfolio aufgenommen. Natürlich wurde darauf geachtet, dass die Produkte der neuen Gesetzgebung entsprechen. Wir bieten mittlerweile eine Palette von rund 20 Produkten bzw. Produktvarianten an, wobei primär Becheroptionen und Menüboxen sowie Bowls vertreten sind. Die Produkte bestehen aus mehrfach verwendbarem und Industriespülmaschinen geeignetem Kunststoff und sind somit eine gute Ergänzung zu unseren Einwegprodukten.

Viele der Verpackungen können mit eigenen Logos individualisiert werden (Bild: GOOPACKO).

Wie individuell könnt ihr auf die Bedürfnisse eurer Kund*innen eingehen?

Wie schon erwähnt sind wir darum bemüht unser Portfolio nach den Bedürfnissen der Kunden aufzubauen und haben so seit Beginn des Unternehmens ein ausgereiftes Sortiment mit aktuell 740 Produkten bzw. Produktvarianten aufgebaut. Sollten dennoch Wünsche auf Kundenseite unerfüllt bleiben, sprechen wir dies gerne mit unserem breiten Produzentennetzwerk ab und bemühen uns, diese umzusetzen, solange die Anfragen mit unseren Anforderungen an ein Produkt bezüglich Rohstoff, Entsorgung und Zertifizierung konform sind. Des Weiteren würde ich gerne erwähnen, dass es viele Produkte hergeben, diese individuell und mit einem eigenen Logodruck zu versehen. Auch hier versuchen wir ausschließlich Farben auf Wasserbasis und möglichst ohne chemischen Anteil einzusetzen. Unseren Kunden gewähren wir damit die Chance eines einheitlichen Auftretens und die Nutzung der Produkte zu eigenen Werbezwecken.

Als Start-up steht ihr noch am Beginn eurer unternehmerischen Reise. Wo soll es hingehen, was möchtet ihr noch verändern oder anstreben?

Unsere Mission ist es, den Verpackungsmarkt zu reformieren. Mit unseren Befürwortern wollen wir einen größtmöglichen Impact erwirken, um gemeinsam den Wandel anzupacken. Unser omnipräsentes Produktportfolio eignet sich ideal, einen Wandel in Richtung nachhaltiger Wirtschaft anzuregen. Der Verpackungsmarkt braucht in Zukunft aber noch mehr Innovationen, die sich mit dem Konsum vereinbaren lassen. Wir sehen uns in der Pflicht, diesen Weg zu begleiten und voranzutreiben. Gemeinsam packen wir es an.

Vielen Dank für das Interview, Carlo!

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