© Mareike Mutzberg

Mehr Kapital für elektrisches Flugtaxi von Lilium

90 Millionen Dollar Kapital für das Münchner Startup Lilium. Die kleinen E-Flugzeuge sollen uns in der Zukunft schneller, leiser und vor allem umweltfreundlicher ans Ziel bringen.

05.09.2017 Mona Kern

Das chinesische Internet-Unternehmen Tencent, Skype-Gründer Niklas Zennström und die Investmentfirma LGT investieren insgesamt etwa 90 Millionen Dollar in das Unternehmen von vier jungen Uni-Absolventen aus München. Das Konzept seiner Erfindung fasst CEO und Co-Founder Daniel Wiegand (im Interview mit Gründerszene.de) in einem Satz zusammen: „You can’t hear it when it’s flying, you don’t need to build any infrastructure that cuts through nature, and it doesn’t create any emissions.“

Praktischer als jedes Auto

Das Unternehmen will mit kleinen elektrischen Flugzeugen das Fliegen noch alltäglicher und praktischer machen, als es heute schon ist. Die ersten Modelle des Startups sind daher gänzlich auf den Stadtverkehr ausgelegt. Auf ihrer Website wirbt das Lilium unter anderem damit, dass man mit ihrem Flugtaxi vom New Yorker Flughafen nach Manhattan nur fünf Minuten braucht – und nicht 55 Minuten wie mit dem Auto. Trotzdem sind die Preise nicht so hoch, wie man bei einem Flugzeug On Demand erwarten könnte. Mit etwa 36$ für die Fahrt vom JFK nach Manhattan wäre das Luftaxi sogar deutlich günstiger als ein normales Taxi. Mit einer einzigen Ladung soll ein Flugzeug von Lilium 300 Kilometer weit kommen und dabei Geschwindigkeiten bis zu 300km/h erreichen können.

Das Unternehmen plant vor allem in Innenstädten zahlreiche Plattformen zu errichten, damit die Kunden sich ihr Flugzeug bequem per Smartphone zum nächst gelegen Landeplatz ordern können. Das vertikale Starten und Landen der Maschine soll den Verkehr innerhalb der Stadt zusätzlich deutlich vereinfachen.

Branchenkenner erahnen Erfolg

Mit ihrer Idee treffen die Gründer auch einen Nerv des Tesla-Gründers Elon Musk, der trotz seiner unternehmerischen Erfolge mit E-Autos des Öfteren verkündete, dass er auch Pläne für elektrische Flugzeuge habe. Das Potential des Startups haben auch viele Mitarbeiter ähnlicher Unternehmen bereits erkannt, sodass einige Angestellte von Tesla, Gett und Airbus mittlerweile zu Lilium gewechselt sind. Aufgrund des zusätzlichen Kapitals und des Ausbaus der Testproduktion sucht das Unternehmen auch aktuell über 60 neue Mitarbeiter.

Große Pläne für die Zukunft

All diese Argumente scheinen die Investoren überzeugt zu haben, dem Startup den Zuschlag für 90 Millionen Dollar zu geben. Das Unternehmen hat angekündigt das neu gewonnene Budget für die Umsetzung eines Lilium-Modells mit fünf Sitzen. Im Frühjahr diesen Jahres machte das deutsche Startup bereits Schlagzeilen, als sie den ersten erfolgreichen Testflug mit einem fliegenden Zweisitzer unternahmen. Für das Jahr 2019 sind die ersten bemannten Flüge in fertigen Flugzeugen geplant und ab 2025 dann für den Alltagsgebrauch genutzt werden können.

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