Bild: KRAFTBLOCK

Heiß, heißer, KRAFTBLOCK – der thermische Energiespeicher

Das Startup KRAFTBLOCK hat einen thermischen Wärmespeicher entwickelt, der Energie selbst bei hohen Temperaturen aufnehmen und speichern kann.

Die Anteile der erneuerbaren Energien an der Energieversorgung wachsen stetig an und lassen somit auch Energiespeicher immer bedeutsamer werden. Mit Zunahme der Energiegewinnung aus Sonne und Wind steigt nämlich auch der Flexibilitätsbedarf. Eine Form erneuerbarer Energie ist industrielle Abwärme, die genutzt werden kann, bevor sie aufwändig heruntergekühlt oder in die Atmosphäre gelassen wird. Das Startup KRAFTBLOCK hat nun einen thermischen Wärmespeicher entwickelt, der diese Energie trotz hoher Temperaturen aufnehmen und speichern kann. Im Interview mit Martin Schichtel, erzählt er uns alles über die Mission des Startups und was das Besondere an KRAFTBLOCK ist.

Grüne-Startups.de: Was macht KRAFTBLOCK und was ist eure Mission?

Martin Schichtel: KRAFTBLOCK ist Teil der vierten Säule unseres Energiesystems, die noch gebaut werden muss: Speicher. Mit unserem High-Performance System wollen wir dazu beitragen erneuerbare Energien zwischen zu speichern und die etablierte Industrie zu dekarbonisieren. Somit ist Kraftblock ein wesentlicher Teil eines nachhaltigen Energiesystems.

Wie ist die Idee von KRAFTBLOCK entstanden?

2008 habe ich einen Bericht über einen Hochtemperaturbetonspeicher gesehen und mich gewundert, dass „Hochtemperatur“ lediglich 500°C bedeutet. So wurde die Neugier geweckt, wie man ein breiter einsetzbares Speichersystem (Anwendung und Temperaturpotential) aufbauen kann das günstig, leicht skalierbar, hocheffizient, dauerhaft und nachhaltig ist.

Die Idee eines Wärmespeichers gibt es ja bereits. Was ist das Besondere an KRAFTBLOCK?

Landläufig versteht man unter Wärmespeicher lediglich Warmwasserspeicher. Diese können aber nur bis zu 120°C aufnehmen. Industrielle Prozesse, eigentlich überall wo ein Ofen eingesetzt wird, produzieren aber deutlich mehr als 800°C im Abgas. Diese Energie ist sehr hochwertig. Unser Speicher ist in der Lage Temperaturen bis zu 1.300°C aufzunehmen, somit sehr viel Energie auf kleinem Raum zu speichern. Er kann dies mehr als 15.000 Mal, ohne Eigenschaftsverluste zu zeigen. Durch das modulare System lässt sich jede beliebige Speichergröße aus den gleichen Basiseinheiten aufbauen. Unser „offenes“ Speichersystem kann auch über power-to-heat oder direkt aus dem Abgas beladen werden, speichert hocheffizient und kann die unterschiedlichsten Anwendungen (auch Rückverstromung, Prozesswärme, Fernwärmenetze und Kälteerzeugung) bedienen.

Bild: KRAFTBLOCK

In welchen Bereichen kann KRAFTBLOCK angewendet werden?

Kraftblock wird zurzeit vornehmlich im industriellen Bereich zur Dekarbonisierung eingesetzt; dies in den Branchen Metallerzeugung, Glas- und Keramikindustrie. Unter anderen erzeugen diese Zweige fast dreimal so viel CO2, wie der gesamte Verkehrssektor in Deutschland. Ein erstes mobiles Hochtemperatursystem ist in Auslieferung. In diesem Fall wird an einem Ort Wärme eingespeichert und an einem anderen Ort in das Heiz- und Brauchwassersystem eingespeist.

Glaubt ihr, dass KRAFTBLOCK eine Lösung für die Energiewende sein kann?

Nein, wir glauben nicht, dass Kraftblock eine Lösung für die Energiewende sein kann, sondern er ist ein Teil der Lösung. Ohne Speicher wird die Energiewende nicht gelingen.

Was waren bisher die größten Herausforderungen auf eurem Weg?

Unsere größten Herausforderungen lagen darin die ersten Projekte zu akquirieren. Auch wenn alle Zertifikate vorhanden sind, ist es schwer für viele Unternehmen der „Firstmover“ zu sein.

Ihr habt bereits einige namenhafte Partner und auch der Unternehmer Frank Thelen hat in euch investiert. Wie geht es jetzt weiter?

Wir sind entwicklungsseitig komplett fertig und haben letztes Jahr den Sales-Prozess begonnen. Wir wollen in den kommenden Monaten Referenzen in den für uns wichtigsten Branchen aufbauen und unser Partnernetzwerk stärken.

 

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Bilder: KRAFTBLOCK, Unsplash

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