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Die Antwort auf die Energiewende?

Mithilfe eines Webtools bietet das Startup elena international eine Innovationsplattform und Beratung zur Unterstützung der Energiewende.

Die Energiewende ist ein sehr komplexes Thema und passiert nicht über Nacht. Die Integration verschiedener Fachbereiche und ein gewisses Know-How sind Voraussetzung, um notwenige Schritte einzuleiten. Eine Hilfestellung und damit einen großen Schritt in die richtige Richtung liefert das Startup elena international mit ihrem Webtool. Was genau das bedeutet und warum bisher noch niemand anderes auf die Idee gekommen ist erzählt uns Christina Vogel im Interview.

Grüne-Startups.de: Was macht elena international?

Christina Vogel: Wir bieten eine Innovationsplatform und Beratung für die Energiewende. In der Forschung gibt es bereits viele Antworten zu den Fragestellungen von Netzbetreibern, Stadtwerken und Energieversorgern. Dieses entscheidende Know-How findet meist nicht den Weg von der Forschung in die Praxis, wo es die Energiewende unterstützen kann. Auf unserer Plattform stellen wir unseren Kunden diese Lösungen in Form eines einfach zu bedienenden Webtools zur Verfügung. Eines der Module auf unserer Plattform erlaubt eine genauere Planung der Netzinfrastruktur. Das Modul unterstützt den Anwender bei der zeitreihenbasierten Netzberechnung, indem es ihm beim ersten und aufwändigsten Schritt- die Zeitreihenerstellung- abnimmt. Somit kann bei sowieso nötigen Erneuerungen, das Netz für eine 100 % erneuerbare Stromversorgung fit gemacht werden.

Wir sind im engen Austausch mit der Energieforschung, die in den letzten Jahren viele Antworten auf die Fragestellungen rund um die Energiewende entwickelt haben. Die besten davon sind in Form von Open-Source-Projekten verfügbar und wir wollen mit unserer Innovationsplattform helfen, dass diese Methoden auch in der Praxis ankommen.

Im Endeffekt ermöglichen wir unsere Kunden somit Geld und Ressourcen bei der Umsetzung der Energiewende zu sparen. Davon profitieren nicht nur unsere Kunden, sondern auch alle Verbraucher von den günstigeren Kosten bei der Umsetzung der Energiewende.

Wie habt ihr als Team zusammengefunden und welche Kenntnisse bringt ihr mit?

Sabine hat in Physik über die Dynamik von elektrischen Netzen mit hohem Anteil erneuerbarer Energien promoviert. Während ihrer Doktorarbeit kam ihr die Idee ein Startup zu gründen, welches die Methoden aus der Open-Source-Energieforschung in die Praxis trägt. Über einen E-Mail Verteiler der Studienstiftung hat sie Christina gesucht und gefunden und mit ihr gemeinsam elena international gegründet. Christina wollte schon seit dem Anfang des Bachelors ein Unternehmen gründen und war in der Karlsruher Startup-Szene aktiv. Hier hat sie mit anderen Studierenden einen Verein gegründet, der Startups von der Wissenschaft in die Praxis begleitet.

Ein paar Monate nach der Gründung von elena international hat Tobias über einen ehemaligen Kollegen von elena international erfahren und Kontakt aufgenommen. Seit Anfang 2020 ist Tobias bei elena international. Er ist der elektrische Energietechniker im Team und bringt Branchenerfahrung von seiner Zeit bei einem innovativen Verteilnetzbetreiber und einschlägigen Instituten in das Team ein.

Bild: elena international

Warum ist bisher noch kein anderer auf eure Idee gekommen?

Es ist schwierig, die vielen Fachbereiche rund um die Energiewende an einen Tisch zu bekommen. Um ein Webtool wie unseres zu entwickeln, braucht es Expertise aus den Bereichen der Physik, Elektrotechnik, Regelungstechnik, Informatik und Wirtschaftsingenieurwesen. Zudem ist es nicht einfach, diese komplexen Sachverhalte für alle verständlich aufzubereiten. Wir sind im Gründerteam von Grund auf interdisziplinär, und können somit die Sachverhalte von verschiedensten Blickwinkeln beleuchten und mit Menschen aus unterschiedlichsten Fachbereichen effektiv kommunizieren. Zudem haben wir einen engen Kontakt in die deutsche Energieforschung und bekommen von dort immer gute Hinweise zu wertvollen Entwicklungen.

Wer ist eure Zielgruppe?

Unsere Zielgruppe sind Stadtwerke, Netzbetreiber und Energieversorger. Die Berufsgruppen, die wir ansprechen, sind Asset Manager, Netzplaner und sonstige strategische Entscheidungsträger. Durch die Energie- und Mobilitätswende, sowie Innovationen der Sektorkopplung und Energiespeicherung sehen unsere Kunden sich mit ganz neuen Fragestellungen konfrontiert. Gleichzeitig kann nicht jedes Unternehmen eine eigene Expertenabteilung aufbauen oder teure Beratung einkaufen. Mit unserem Webtool bieten wir einen digitalen Berater, der Antworten auf Fragestellungen rund um die Energiewende liefert.

Wie finanziert ihr euch als Startup?

Wir hatten verschiedene Förderungen wie Climate KIC Pathfinder und Accelerator, anschließend EXIST. Wir haben den Leibniz Wettbewerb in der Kategorie Transfer gewonnen und dann den Leibniz Gründerpreis. Zurzeit tragen wir uns teils durch erste Kundenprojekte und teils durch die Förderung des Green Startup Programmes der DBU. Dadurch sind wir unabhängig von Investoreninteressen und können Entscheidungen ohne äußeren Einfluss treffen.

Bild: elena international

Ist euer Unternehmen die Lösung für die Energiewende?

Die Energiewende ist ein Generationenprojekt und braucht den Willen und die Begeisterung aller Beteiligter. Nichtsdestotrotz sehen wir uns als ein wichtiger Baustein in der Umsetzung der Energiewende. Die vorausschauende Planung von Energiesystemen und das Simulieren verschiedener Szenarien auf lokaler Ebene ist von enormer Bedeutung.

Arbeitet ihr aktuell an neuen Projekten?

Wir konzentrieren uns zurzeit auf den Aufbau der Innovationsplattform und konfigurieren sie für verschiedene Kunden. Außerdem setzen wir Design Thinking in unserem Entwicklungsprozess konsequent um und reden so mit vielen Kunden, um ein Produkt zu entwickeln, das vielen einen großen Mehrwert liefert und dabei hilft, die Energiewende wirklich umzusetzen.

Wo seht ihr elena international in fünf Jahren?

Wir wollen DIE Innovationsplattform für kleine und mittelständische Stadtwerke, Energieversorger und Netzbetreiber werden. Da unsere Lösung auch auf andere Länder anwendbar ist, wollen wir in 5 Jahren zudem in weitere europäische Länder expandiert haben.

 

Bilder: elena international/Unsplash

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