Marco Dembowski, Head of Brand Strategy & Experience bei PackEx

PackEx, einer der Gewinner des diesjährigen VisionAward_20

PackEx ist ein junges Start-Up aus der Verpackungsbranche. PackEx produziert Produktverpackungen, genauer gesagt Faltschachteln, mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit.

INTERVIEW

GRUENE-STARTUPS.de: PackEx ist einer der Gewinner des diesjährigen VisionAward_20. Was genau macht euer Startup?

MARCO DEMBOWSKI:
PackEx ist ein junges Start-Up aus der Verpackungsbranche. Wir produzieren Produktverpackungen, genauer gesagt Faltschachteln, mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit. Die Verpackungen können mithilfe des digitalen Portals auf unserer Website vollständig konfiguriert, individualisiert und bedruckt werden.

Was ist das Besondere an eurer Verpackungs-Revolution?
Besonders macht uns, dass wir dank neuesten Technologien, zum Beispiel unser eigens entwickelter Laser, und eines hohen Automatisierungsgrades bereits ab Auflage 1 und in Rekordzeit von nur 72 Stunden herstellen und liefern können. Erstellte Verpackungen können in einem virtuellen Lager hinterlegt und so jederzeit auf Abruf nachbestellt werden, was Lagerkosten spart und eine schnelle Time-to-Market ermöglicht. Die Faltschachteln entsprechen dabei einer außerordentlich hohen Qualität und dank des speziellen Multicolor 7C-Verfahrens hat unser Druck eine extrem hohe Farbechtheit. Dabei sind wir produktionsseitig auch sehr nachhaltig und ressourcenschonend.

Wie seid ihr auf die Idee zu PackEx gekommen bzw. wo habt ihr einen Pain gesehen, weshalb ihr euch für die Entwicklung von PackEx entschieden habt?
In der traditionellen Faltschachtelproduktion entstehen u.a. durch die Verwendung von Stanzwerkzeugen und Testdrucken oft Unmengen an Abfall und Verschnitt. Zudem ist die Produktion von Klein- und Kleinstmengen unwirtschaftlich und zwingt Kunden dazu, mehr Schachteln zu bestellen, als eigentlich benötigt werden. Daraus entsteht wiederum ein Bedarf an zusätzlicher Lagerfläche, die mit Kosten verbunden ist. Wir wollten diese Pain-Points mithilfe von neuesten Technologien angehen und lösen – so entstand PackEx. Wir haben hierfür eigens Maschinen und diverse Patente entwickelt und arbeiten in unserem Werk in Worms u. a. mit einem Hochleistungs-Laser, der die klassischen Stanzwerkzeuge ersetzt. Zudem verwenden wir Sammeldruckbögen, um den Beschnitt und somit Abfall zu reduzieren und versenden unsere Ware ausschließlich in maßgeschneiderten Kartons über reguläre Versanddienstleister anstatt auf Euro-Paletten. All das spart Abfall und Kosten ein – so können wir unseren Kunden kleine Auflagen zu günstigen Preisen ermöglichen und dabei noch die Umwelt schonen.

„Mit wenigen Klicks zur perfekten Faltschachtel“, so steht es auf eurer Website. Ist es wirklich so einfach?
Ja – unser Portal ist so konzipiert, dass auch „Verpackungslaien“ damit zurechtkommen. Es werden keine fachspezifischen Kenntnisse benötigt. Die Usability wird zudem stetig verbessert und wenn man trotzdem einmal nicht weiterkommt, hilft unser Customer Service gerne jederzeit weiter.

Was ist euer nachhaltiger Impact für die Umwelt?
Ganz konkret: 87% weniger Rohstoffeinsatz, knapp 1400 Tonnen weniger CO2 und rund 1500 Tonnen weniger Abfall pro Jahr, bei einer Vollauslastung der Produktion. Mehr Informationen dazu gibt es auch in unserem Nachhaltigkeits-E-Paper unter https://packex.com/nachhaltigkeit/.

Wo genau bzw. bei welchen Unternehmen kommen eure Verpackungen zur Anwendung?
Unser Kundenstamm ist bunt gemischt, da wir ausdrücklich einen branchenoffenen Ansatz vertreten. Hervorzuheben wären Unternehmen aus den Bereichen Kosmetik, Healthcare & Pharma, Food, Elektronik sowie Werbeagenturen und Druckereien. Viele unserer Kunden sind Start-Ups, die einen Verpackungspartner brauchen, der mit ihnen zusammen wächst.

Welche weiteren Anwender oder Kunden wünscht ihr euch für die Zukunft?
Wir sind so selbstbewusst zu sagen, dass wir für so ziemlich jeden Kunden die passende Produktverpackung produzieren können. Besonders freuen wir uns natürlich über Unternehmen, welche einen ähnlichen großen Wert auf das Thema Nachhaltigkeit legen und deswegen zu PackEx kommen.

Und was sind eure Unternehmensziele?
Natürlich möchten wir weiterhin wachsen und künftig die erste Wahl beim Thema „nachhaltige Faltschachteln“ am Markt sein. Ein besonderes Anliegen ist es uns auch, zu einem Umdenken in der Verpackungsbranche beizutragen und die Themen Ressourcenschonung und Abfallvermeidung voranzutreiben.

Eine abschließende Corona-Frage muss erlaubt sein: Wie stark ist eure Branche von Corona betroffen und wie trotzt ihr respektive die Branche der Pandemie und den wirtschaftlichen Auswirkungen?
Verpackungen gelten als systemrelevant und daher ist unsere Branche glücklicherweise nicht vollständig eingebrochen, auch wenn wir die Auswirkungen von Corona auf die Wirtschaft und damit auf unsere Kunden deutlich gespürt haben. Mittlerweile hat sich die Auftragslage wieder erholt. Zudem haben sich auch neue Möglichkeiten aufgetan – so hatten wir seit Beginn der Pandemie beispielsweise sehr viele Anfragen von Mund-Nasen-Schutz-Herstellern. Unser Geschäftsmodell ermöglicht es Unternehmern, deutlich flexibler auf sich verändernde Marktgegebenheiten zu reagieren – das kann gerade in solchen Krisensituationen sehr wertvoll sein.

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