Bild: Daumenschmaus

Ein echter Daumenschmaus – Handcreme mit ökologischem impact

Das Startup Daumenschmaus hat eine umweltfreundliche, zero-waste Handcreme entwickelt – ganz ohne fragwürdige Inhaltsstoffe und mit ökologischem impact

Viele herkömmliche Kosmetikprodukte haben lange Transportwege, fragwürdige Inhaltsstoffe und Rohstoffe aus Monokulturen. Das geht auch besser, dachte sich Benno, einer der Gründer des Startups Daumenschmaus. In seiner WG-Küche probierte er sich an einer Rezeptur für eine umweltfreundliche Handcreme aus, bis das Ergebnis zufriedenstellend war. Wie genau sich die Handcreme von Daumenschmaus zu Herkömmlicher unterscheidet und wer noch hinter dem Startup steckt, erzählt uns Benno im Interview.

Grüne-Startups.de: Benno, für alle die Daumenschmaus nicht kennen. Bitte stell das Startup einmal kurz vor.

Benno Hinrichsmeyer: Wir sind vier Köpfe aus dem Norden: Fritz, Marc, Lennart und Benno. Gemeinsam haben wir die erste feste sozialökologische Handcreme entwickelt: Daumenschmaus, die man bereits seit Oktober19 erwerben kann.

Wir, seit April 2020 die 4poeplewhocare UG in Hamburg, stellen uns dem Problem fehlender nachhaltiger Produkte mit einem Mehrwert. Hierzu bieten wir Produkte an, die einen echten ökologischen Impact haben. Diese nachhaltige Strategie übertragen wir auch auf unser Unternehmen. Wir möchten transparent aufzeigen, was hinter 4peoplewhocare steckt: Wer wir sind, wie die Produkte entstehen, wo die Rohstoffe herkommen und was genau sich hinter unserem Impact Beitrag verbirgt.

Wer ist das Team von Daumenschmaus und wie ergänzt ihr euch? 

Zu dem Team gehören Fritz und Benno Hinrichsmeyer, Marc Seipel und Lennart Johnsen. Zusammen schaffen wir es, fast alle Bereiche abzudecken. Lennart ist unser Zahlenjongleur. Mit einem Doktor in Betriebswirtschaftslehre und auf dem Weg zur Professur behält er den Überblick über die Zahlen. Fritz zieht seine Erfahrung aus der jahrelangen Arbeit bei dem grünen Marktplatz Avocadostore. Gemeinsam mit Marc, der bei der Wasserneutral GmbH arbeitet, decken sie alles rund um den Bereich E-Commerce ab. Marc und Fritz wissen, worauf zu achten ist, wenn man wirklich nachhaltig wirtschaften möchte – und da machen sie auch keine Abstriche. Benno ist der Ideengeber und das Gesicht von Daumenschmaus. Er kümmert sich gemeinsam mit Marc um die Akquise, die Produktentwicklung und um das Marketing.

Jeder hat seine fachlichen Schwerpunkte, sodass wir uns gemeinsam prima ergänzen.

Bild: Daumenschmaus

Was macht herkömmliche Handcreme nicht nachhaltig und wie grenzt sich Daumenschmaus hier ab?

Viele Handcremes werden auf Kosten der Natur hergestellt. Vor allem lange Transportwege, Rohstoffe aus Monokulturen und der Einsatz starker Pestizide für diese hinterlassen einen großen ökologischen Fußabdruck. In konventionellen Handcremes finden sich zudem häufig Zutaten wie Paraffin oder auch Mikroplastik. Was das auf unserer Haut und letzten Endes im Wasser/Meer zu suchen hat, finden wir fragwürdig.

Daher produzieren wir die Handcreme selber händisch in Hamburg und nutzen hierfür ausschließlich natürliche und biologische Zutaten ohne lange Transportwege. Nach dem Motto Zero-Waste wollen wir so, nachhaltige Strukturen in unserem Unternehmen und im Produkt selbst beibehalten und stärken. Unsere Creme ist frei von synthetischen Stoffen und die Inhaltsstoffe sind sorgfältig ausgewählt. Auf unser Bienenwachs setzen wir einen besonderen Fokus. Dieses beziehen wir ausschließlich in direkter Kooperation aus Bioland- und Demeter- Imkereien aus Norddeutschland und wir kennen unsere ImkerInnen persönlich. Zudem wird nach Möglichkeit eine wesensgerechte Bienenhaltung angestrebt. Unsere Handcreme bieten wir in einer in wiederverwendbaren Weißblechdose an und unsere Nachfüller werden in kompostierbarem Echo-Naturpapier angeboten.

Bild: Daumenschmaus

Unsere Idee und die Hintergrundgeschichte basieren auf unserem Impact-Beitrag, mit dem wir uns nach dem Motto „aus der Natur für die Natur“ für die Artenvielfalt einsetzen. Pro Verkauf reinvestieren wir in die Natur und schaffen drei Quadratmeter Blühwiese mit unseren KooperationspartnerInnen an verschiedenen Standorten in Deutschland. Unser Ziel ist es, überall dort, wo wir verkaufen, lokale Projekte unterstützen. Bisher haben wir drei Standorte (Hamburg, Hessen und Bayern) an denen wir bereits mehr als 15.000 m² Blühwiese finanzieren konnten.

Du hast die Handcreme selbst entwickelt. Woher hattest du das Know-how?

Am Anfang fing alles in der eigenen WG-Küche an. Mit ein wenig Wachs und weiteren Rohstoffen aus dem Naturkosmetikladen neben der Wohnung habe ich ein wenig probiert, bis ich selber zufrieden war. Anschließend habe ich das Produkt herumgezeigt, mir Feedback eingeholt und natürlich selber genutzt. Das Know-how kam erst später dazu. Man muss dazu sagen, dass es auch eine einfache Rezeptur ist, die der Natürlichkeit der Inhaltsstoffe zuzuschreiben ist, an der wir uns orientiert haben. Als sich später herauskristallisierte, dass aus dem Produkt mehr werden kann, haben wir zusätzlich Hilfe einer Chemikerin bekommen und eigene Recherche betrieben, sodass das finale Produkt nach etwa einem Jahr fertig war.

Gab es Rückschläge bei der Gründung des Startups?

Rückschläge gab es bisher keine nennenswerten, nein. Bis auf alltägliche Probleme, die ein wenig Organisation und Zeit brauchen, sind soweit keine größeren Probleme aufgetreten. Zu Beginn haben wir bei dem Ideenwettbewerb YooWeeDoo gewonnen, was uns die erste Finanzierung ermöglichte und seitdem konnten wir unsere Idee immer weiter ausfeilen.

Bild: Daumenschmaus

Thema Mehrwertsteuersenkung: Bei Daumenschmaus profitieren die Bienen davon. Inwiefern?

Wir Investieren pro Verkauf immer in drei Quadratmeter Blühwiese. Dies erhöhen wir durch die Mehrwertsteuersenkung auf vier Quadratmeter, sodass wir pro Verkauf mehr Blühwiese schaffen. Natürlich profitieren nicht allein die Bienen, sondern eigentlich sind es alle Arten von Insekten und Tiere, die durch die erweiterte Blühwiese sowohl ein größeres Nahrungsangebot als auch überhaupt einen Lebensort bekommen. Dadurch, dass wir Bienenwachs in unserem Produkt nutzen, ist dies ein Teil von dem Kreislauf, den wir unterstützen. Letzten Endes ist es ein größerer Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und somit auch für die Bienen.

Wo siehst du Daumenschmaus in drei Jahren?

Das ist eine gute Frage. Schön wäre es, wenn wir von unserer Idee Leben können und nicht auf andere Arbeit angewiesen sind. Wir alle arbeiten nebenher in unterschiedlichen Berufen. Wir planen neue Produkte zu entwerfen und weitere Kooperationen für mehr Artenvielfalt und Naturschutz zu schaffen.

 

Eine weitere Idee, wie man die Mehrwertsteuersenkung positiv nutzen kann: Geld oder Umwelt – wie man die Mehrwertsteuersenkung sinnvoll nutzen kann

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Bilder: Daumenschmaus

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