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Foodbox gegen das große Wegschmeißen

Dank MealSaver landen etliche – noch gute – Lebensmittel aus der Gastronomie jetzt nicht mehr im Müll. Über die MealSaver-App kann jeder die Lebensmittel günstig und einfach bestellen und dann im nahegelegenen Restaurant abholen. Bezahlt wird via Paypal.

GRÜNE-STARTUPS.de: Frau Goth Olesen, welches „grüne“ Problem lösen Sie und welche Vision steckt hinter Ihrem jungen Unternehmen?

Mai Goth Olesen, MealSaver: Laut der WWF Studie „Das große Wegschmeißen“ landen über 18 Millionen Tonnen an Lebensmitteln pro Jahr in Deutschland in der Tonne – davon alleine eine Million Tonnen in der Gastronomie. Dies entspricht fast einem Drittel des aktuellen Nahrungsmittelverbrauchs von 54,5 Millionen Tonnen. Die Abfälle verursachen einen erheblichen Anteil an Treibhausgasen und tragen zum KIimawandel bei.

Unsere App MealSaver hilft auf niederschwellige und moderne Art und Weise, etwas dagegen zu unternehmen.

Wie das gehen soll? Wir bringen Gastronomie und Verbraucher zusammen. Betriebe, die mit uns zusammenarbeiten, bieten ihre nicht verkauften Speisen preiswert an die App-Nutzer an. 50.000 Menschen haben die App inzwischen installiert, über 300 Restaurants sind deutschlandweit Partner, fast 200 davon in Berlin. Gerade sind wir dabei, die zehnte gerettete Tonne zu knacken.

Das Ganze funktioniert übrigens so:

  • Läden in der Nähe via App checken
  • Foodboxen bestellen
  • via Paypal zahlen
  • und ganz easy abholen

Was waren und was sind die größten Herausforderungen für Ihre Unternehmung auf dem bisherigen Weg?

Etwas, das uns fast überrascht hat, ist, wie gut die App ankommt. Innerhalb von weniger als einem halben Jahr wurde die App 50.000 Mal heruntergeladen, wir haben mehr als 300 Partner deutschlandweit und bekommen Anfragen aus allerlei Regionen. Deutschland ist eindeutig bereit für unsere Idee, das zeigen uns auch die vielen Kooperationsanfragen – sei es seitens von Restaurants, Kunden oder Medien. Und die Boxenverkäufe, die seit dem Launch stetig steigen.

Wie ist Ihr Gründerteam aufgestellt? Welche fachlichen und sozialen Kompetenzen waren für den bisherigen Erfolg ausschlaggebend?

Ich habe mich als studierte Umweltingenieurin lange mit dem Thema Lebensmittelverschwendung beschäftigt. Schon mein ganzes Leben engagierte ich mich für andere: Sei es als Mathelehrerin für rehabilitierte Drogenabhängige oder während meiner Freiwilligenarbeit für „Ingenieure ohne Grenzen“. Im September 2016 habe ich beschlossen, aktiv etwas gegen Lebensmittelverschwendung zu tun – gemeinsam mit einem Team aus Marketing-, IT- und Kommunikationsprofis. So sitzen im Office in Neukölln inzwischen 12 Vollzeit- und auch einige Teilzeitkräfte aus allerlei Fachrichtungen. Wir haben Wirtschaftspsychologinnen genauso wie Politikwissenschaftlerinnen und klassische BWL-Absolventen.

Wie haben Sie sich gefunden und suchen Sie aktuell Verstärkung?

Das Projekt wächst von Tag zu Tag, natürlich wird es auch in Zukunft Bereiche geben, in denen Positionen frei oder sogar ganz neu geschaffen werden. Spannend und für unser Unternehmen essenziell ist zum Beispiel die Position des Restaurant- und Kettenmanagers, der für die Aquise von größeren gastronomischen Betrieben zuständig ist.

Wo soll die Reise für Ihr Startup in den nächsten 3 Jahren hingehen?

Wir wünschen uns, dass es in spätestens zwei Jahren MealSaver überall in Deutschland gibt. Bisher sind wir in Hamburg, Berlin, München, Köln und in Teilen des Ruhrgebiets. Viele Gastronomen rufen uns an auch aus anderen Städten an und fragen, ob sie mitmachen können.

Womöglich werden wir auch schon bald in andere Länder expandieren.

Zum Abschluss: Welchen Tipp möchten Sie zukünftigen Gründern mit auf den Weg geben?

Arbeit muss nicht langweilig und strikt von anderen Lebensbereichen getrennt sein. Sie muss auch nicht hierarchisch organisiert sein. Gemeinsame Aktivitäten im Team sind genauso wichtig wie die Vision. Der Glaube an sich selbst ebenso wie der Glaube an die Menschen, die täglich um einen herum sitzen und Luft zum eigenständigen Denken brauchen.

 

 

 

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