Geschenke nachhaltig verpacken: Ein Interview mit PlanetPaket

Sarah Kessler möchte mehr als nur ein Wegwurfprodukt bieten. Mit PlanetPaket stellt sie nun wunderschönes, nachhaltiges Geschenkpapier her.

Grüne-Startups.de: Was macht PlanetPaket?
Sarah Kessler von PlanetPaket: PlanetPaket ist DAS ökosoziale Geschenkpapier aus München. Es wird nach dem höchsten ökologischen Druckstandard hergestellt (Cradle to Cradle-zertifiziert), pro Bogen spenden wir 10 Cent an ein soziales Projekt und an jeder Stelle der Lieferkette achten wir auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit.

Sarah Kessler (Gründerin PlanetPaket)

Welches Problem löst euer Startup und was ist der Mehrwert gegenüber eurer Konkurrenz?
Geschenkpapier ist ein Wegwerfprodukt. Konventionelles Geschenkpapier enthält fast immer Palmöl, Mineralöl, tierische Bestandteile oder genmodifizierte Organismen und kann nur schwer recycelt werden – von Glitzer-, Gold- und Silber-beschichteten Papieren ganz zu schweigen. Selbst das wenige Geschenkpapier aus Recyclingpapier, das es bisher auf dem deutschen Markt gibt, kann nur zu 70 Prozent recycelt werden, weil nur die Papierkomponente, also der Zellstoff aufbereitet werden kann – die Farben müssen im sogenannten De-Inking-Prozess rausgewaschen werden und sind oft so giftig, dass sie gesondert entsorgt werden müssen. All diese Probleme löst PlanetPaket, denn Cradle to Cradle-Druckprodukte können vollständig dem biologischen Kreislauf zugeführt werden, so dass an keiner Stelle überhaupt erst Abfall entsteht – unsere Geschenkpapiere sind daher zu 100 Prozent recyclebar.

Wie würdet ihr den Markt beschreiben, in dem ihr mit PlanetPaket Zuhause seid?
Wir befinden uns ganz klar im Markt der LOHAS (Lifestyle of Health und Sustainability) – wir richten uns an die junge Generation, die oft eher bereit ist, für besondere, hochqualitative und nachhaltige Produkte ein wenig mehr zu bezahlen, weil es ihnen wichtig ist, dass unsere Umwelt uns erhalten bleibt. Dass diese Aspekte junge Leute beschäftigen, sehen wir gerade auch im Rahmen der Fridays4Future-Bewegung.

Warum spielt für euch die Nachhaltigkeit eine elementare Rolle?
Weil jedes Jahr an Weihnachten und auch zu anderen Festen unterm Jahr immense Mengen an Geschenkpapier im Müll landen und kaum wiederverwertet werden können. Wir dachten uns, da muss es doch eine weniger wahnwitzige, nachhaltige Alternative geben!

Wer sind eure Gründer und was haben diese vor der Zeit bei PlanetPaket gemacht?
Unsere Gründerin heißt Sarah Kessler und ist studierte Entwicklungsökonomin. Vor PlanetPaket hat sie in der freien Wirtschaft im Bereich Personal gearbeitet, was nicht ganz so ihr Ding war, deshalb promoviert sie mittlerweile neben PlanetPaket am Lehrstuhl für Mensch-Umwelt-Beziehungen zum Thema Verantwortung für den Klimaschutz.

Was könnt ihr über eure wirtschaftliche Entwicklung erzählen? Seid ihr bereits profitabel, habt ihr Investoren an Bord und welche KPIs spielen für euch eine Rolle?
Wir sind jetzt 2,5 Jahre am Markt und unser Kundenstamm ist sehr stark gewachsen. Wir sind sehr stolz, dass wir bereits während des letzten Weihnachtsgeschäfts den Break-Even erreicht haben und seit Anfang diesen Jahres profitabel arbeiten.

Wie wollt ihr weiter wachsen? Seid ihr auf der Suche nach Kapitalgebern?
Unser Ziel ist es, Deutschland-weit als die nachhaltige Geschenkpapieralternative bekannt zu werden.

Wie werdet ihr euer Angebot weiter entwickeln?
Wir arbeiten gerade an neuen Motiven für die diesjährige Weihnachtssaison.

Was sind eure Wünsche für 2019?
Wir würden unseren Händlervertrieb gerne weiter ausbauen und natürlich wünschen wir uns für das Weihnachtsgeschäft wieder ganz viele Endkundenbestellungen!

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