Bild: cleangang GmbH

Eine saubere Sache – cleangang im Interview

INTERVIEW | Wer lebt nicht gerne in einem sauberen Zuhause? Viele Menschen empfinden das Putzen allerdings als nervig. Dabei muss das Saubermachen keine Last sein, sondern kann mit den richtigen Mitteln und Tipps ganz leicht von der Hand gehen. cleangang, ein junges Start-up aus Stuttgart, möchte genau das erreichen und noch mehr. Auch eine saubere Umwelt soll keine Herkulesaufgabe darstellen. Das Start-up setzt von Anfang an auf Nachhaltigkeit bei Inhaltsstoffen, Formulierungen sowie Verpackungen der Reinigungsmittel. Es möchte auch in Zukunft innovative Lösungen finden und arbeitet aktuell an der Umstellung auf eine komplett nachhaltige Produktpalette.

cleangang hat sich auf die Fahne geschrieben, in Sachen Reinigung und Sauberkeit neue Standards zu setzen. Das betrifft vor allem die Aspekte Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein, die bei allen unternehmerischen Schritten, auch bei der geplanten europaweiten Expansion, stets die Richtung vorgeben. Nachhaltigkeit soll nicht bloß das Werbeargument sein, sondern die neue Norm in der Branche bilden. Welche ambitionierten Pläne cleangang hierzu hat, was bereits umgesetzt wurde und wohin es in Zukunft noch gehen soll, erzählt CEO Matthias Raimund im Interview.

Grüne Startups: Matthias, du bist der Gründer von cleangang, ein Start-up, das sich dem Thema Sauberkeit annimmt. Wann habt ihr gegründet und mit welcher Mission?

Matthias Raimund: Wir haben cleangang im Jahr 2020 gegründet und entwickeln uns seitdem stetig weiter. Ein Unternehmen erfolgreich aufzubauen, benötigt Ausdauer und stellt einen vor viele Herausforderungen, welchen ich mich aber nur zu gerne gestellt habe und welchen ich in Zukunft auch mit großer Motivation entgegentrete. Mir liegen die Mission und Vision von cleangang sehr am Herzen, was mich zunehmend jeden Tag anspornt, das Unternehmen auf einem nachhaltigen Wachstumskurs zu halten und voranzutreiben.

Die Mission von cleangang ist es, die Wahrnehmung von Reinigung und das Erlebnis in einem sauberen Zuhause ganzheitlich zu verändern. Weg von tradierten Vorstellungen der lästigen Pflicht, hin zu einem positiven Ritual im täglichen Leben der Menschen. Wir propagieren keine Besserwisser-Theorie, sondern begleiten unsere Community: Sauberkeit ist das, was du draus machst.

Außerdem ist es für cleangang essenziell wichtig, nachhaltig und umweltfreundlich zu arbeiten. Deshalb suchen und finden wir auch zunehmend Partner, die mit uns gemeinsam hochwertige, langlebige und nachhaltige Produkte entwickeln. Dazu gehören beispielsweise recycelbare Verpackungen, langlebiges Material, zertifiziertes Holz und intelligente Lösungen, die Wertschöpfungskette von cleangang noch nachhaltiger zu gestalten. Wo immer möglich geben wir lokaler Produktion den Vorzug.

Matthias Raimund, CEO von cleangang, möchte mit dem Start-up von verstaubten Ansichten befreien (Bild: cleangang GmbH).

Wie war der Markteintritt in Deutschland für euch und wie in Polen?

Ganz klar ist der Markteintritt in so einer umkämpften Branche kein einfacher. Bewusst haben wir uns jedoch genau für diesen steinigen Weg entschieden. Wir sind direkt mit einem vielfältigen Sortiment von gut 400 Produkten gestartet. Auf diesen Produkten bauen wir auf, entwickeln uns weiter und überarbeiten unser Sortiment somit stetig. Dabei achten wir vor allem auf das Bedürfnis unserer Kunden: Bringt das Produkt ihnen einen Vorteil oder gibt es eine einfachere Lösung. Genau da wollen wir ansetzen, mit Tipps und Tricks das Leben unserer cleangang-Community erleichtern und gemeinsam einen nachhaltigen Kampf gegen den Schmutz antreten.

Und das nicht nur in Deutschland, sondern nach und nach auch in anderen europäischen Ländern. Der Markteintritt in Polen war für uns ein großer Schritt, da wir in naher Zukunft aber noch in weiteren europäischen Ländern Fuß fassen wollen, ist es erst der Anfang. Wir freuen uns sehr, dass cleangang wächst und nun nicht nur in Deutschland, sondern mittlerweile auch in Polen den Markt erobert. Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2028 in vielen europäischen Ländern vertreten zu sein.

Auf welches Thema bzw. welche Nische habt ihr euch spezialisiert?

Wir sind Experten für alles, wenn es um ein sauberes Zuhause geht. cleangang bietet Reinigungsmittel und -utensilien sowie Raumdüfte und alles, was es braucht, um sich wohlzufühlen. Für jeden Bedarf haben wir das richtige Produkt und liefern dieses direkt vor die Tür. Umweltbewusstsein steckt in unserer DNA, nicht nur bei Inhaltsstoffen und simply smart solutions, sondern auch durch hochwirksame Formulierungen für maximale Wirkung bei minimalem Verbrauch. Wir sind am Beginn eines spannenden Weges, wir werden mit jeder neuen Idee besser und stärken unsere Nachhaltigkeit. Dabei machen wir uns bei cleangang für die Gesellschaft und das Klima stark und bilden die cleangang-Community.

Unsere Aufgabe ist es, eine komplett neue Art des Reinigens zu kreieren und festgefahrene Ansichtsweisen aus der Vergangenheit zu revolutionieren.

Gibt es wirklich viele private Kund*innen, die ihre Cleaning-Produkte auf einer speziellen Seite wie eurer kaufen? Wäre es nicht einfacher, das jeweilige Produkt im Supermarkt oder bei großen Handelsplattformen zu erstehen?

Der Cleaning-Markt entwickelt sich und ist schon lange in der Zeit der Digitalisierung angekommen. Diese Entwicklung wird sich wahrscheinlich nicht wieder umkehren, sondern eher weiter ausbauen. Wir gehen mit der Entwicklung und konnten hierbei schon einige Kunden für unsere Produkte begeistern.

Viel läuft mittlerweile nur noch digital und über E-Commerce. Vor allem die Generation unserer primären Zielgruppe ist stark im Online-Leben verankert. Mit unserer Online-Verkaufsstrategie kommen wir ihnen entgegen und passen uns an. Außerdem sparen wir durch diese Methode etliche Transportkosten ein und helfen somit, den ökologischen Fußabdruck gering zu halten.

Gib doch mal ein paar Zahlen zu eurem Markt: über welches Marktvolumen sprechen wir hier und wie groß soll euer Stück vom Kuchen einmal sein?

Der Putz- und Waschreinigungsmittel Bereich ist ein Milliardenmarkt. In Zukunft sehen wir cleangang als einen der führenden Anbieter für nachhaltige Reinigungsmittel in Deutschland. Als Start-up wollen wir erstmal Fuß fassen und dann unsere Marktanteile stetig ausbauen. Seit der Gründung konnten wir eine sehr gute Traction aufbauen. Mit bewiesenen Strukturen haben wir uns im Markt etabliert und sind auch betriebswirtschaftlich mit unserer Position gut aufgestellt, sodass wir uns schon jetzt auf mehrere Standorte erweitern konnten. Unser Ziel ist es, in den kommenden Jahren in vielen europäischen Ländern vertreten zu sein.

Im Bereich der Nachhaltigkeit und des Umweltbewusstseins möchten wir das Thema Reinigung neu definieren – und das effizient und dauerhaft. Dafür möchten wir den Fußabdruck unserer Marke cleangang und der Community gegenüber heute bis 2024 prozentual so stark senken wie niemand anderer in unserer Branche. Jeder unserer Schritte ist ein weiterer, der unsere Welt Stück für Stück zu einem besseren Ort macht.

Ihr stellt derzeit eure Produktpalette auf nachhaltig um. Warum das und wie geht das technisch vonstatten?

Die Kunden und speziell unsere Zielgruppe erwarten und wollen nachhaltige Produkte, dem kommen wir nach. Aber auch unser eigener Antrieb ist es, nachhaltige Produkte zu produzieren, um die Welt ein Stückchen besser zu machen.

In Deutschland haben wir eines der am höchsten entwickelten Rücknahme- und Recycling-Systeme weltweit. Für eine lückenlose Erkennung in den Sortieranlagen entwickeln wir bei cleangang Ideen auch mit großen Partnern, um baldmöglichst nahezu hundert Prozent der gesammelten Wertstoffe am Ende des Lebenszyklus einer neuen Verwendung zuzuführen.

Findet ihr für jedes Produkt, das ihr von Beginn an angeboten habt, auch eine nachhaltige Alternative? Erzähl uns gerne einmal ein paar Beispiele.

Da eines unserer größten Ziele die Nachhaltigkeit ist, bedeutet das für uns nicht nur, dass die Produkte nachhaltig sein sollen, sondern auch die Nachhaltigkeit in den Köpfen der Menschen zu verankern. Damit das funktioniert, sind wir auf dem Weg, jedes unserer Produkte noch nachhaltiger zu machen. Ein Beispiel: Unsere bestverkauften Mikrofasertücher bestehen heute aus virgin Polyester und Polyamid.

Zukünftig stellen wir hier um auf 80 Prozent recyceltes Material – ohne Einbußen in der Qualität. Aber nicht als besonderes Öko-Produkt, sondern im Standard. Wir beraten und geben Lösungsvorschläge mit Produkten aus unserem Sortiment. Wo können wir nachschärfen und wo noch nachhaltiger werden. Wir wollen weg von Einwegprodukten und es ist unser Ziel, dass zukünftig Nachfüllpacks und intelligente Lösungen Standard für alle unsere Produkte sind.

Ihr wollt weiter expandieren und in mehreren europäischen Ländern vertreten sein. Ein ambitioniertes Ziel, das sicherlich viel Investment benötigt. Seid ihr finanziert?

Ein Unternehmen aufzubauen ist nicht einfach und geht nicht von heute auf morgen. Es benötigt viel Geduld, Engagement und natürlich auch finanzielle Unterstützung. Wir sind für das Jahr 2023 finanziert, um unseren Businessplan umzusetzen und unsere Ziele zu erreichen.

Für die internationale Expansion werden wir uns noch um eine weitere Anschlussfinanzierung bemühen.

Wie wollt ihr euer Angebot noch perfektionieren?

Wir sind sehr darauf bedacht, nah an unseren Kunden zu arbeiten. Das bedeutet, dass wir stets versuchen, auf die Bedürfnisse dieser einzugehen. Sobald wir merken, dass unseren Kunden etwas fehlt, wird das ergänzt. Natürlich ist es für uns wichtig dabei nachhaltig zu arbeiten und uns auch hinsichtlich der Qualität immer wieder zu verbessern. Mit cleangang wollen wir keinen Rückschritt oder Stillstand zulassen – das Ziel: Immer einen Schritt vorwärts.

Vielen Dank für das Interview, Matthias!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an cleangang stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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