WeWork revolutioniert den Arbeitsplatz von heute

LifeVERDE: WeWork ist ein amerikanischer Büroflächen-Vermieter. Das Unternehmen wächst und wächst seit Jahren. Wie groß seid ihr mittlerweile in Europa und Deutschland?

WYBO WIJNBERGEN (General Manager Northern Europe): Weltweit zählen wir mehr als 466.000 Mitglieder in 28 Ländern – im Mai haben wir den Meilenstein von 100.000 Membern in EMEA gefeiert. In Deutschland haben wir etwa 15.000 Mitglieder an zwölf Standorten in Berlin, Hamburg, Frankfurt und München, elf weitere WeWorks sind bereits angekündigt, darunter auch zwei in Köln.

Ihr wollt mehr sein als nur Büroflächen-Vermieter. Eure Mission lautet: Eine Welt errichten, in der Menschen Lebenswerke schaffen können. Make a life, not just a living. Was bedeutet das für das Arbeiten in euren Büros? WeWork ist Teil der “We Company”, einer Plattform, die über die drei Geschäftsbereiche “Work”, “Live” und “Grow” verschiedene Produkte und Services anbietet, um Menschen zusammenzubringen und dabei zu unterstützen, ihre Talente zu verwirklichen und gemeinsam Großes zu vollbringen. Zu dem Bereich “Live” zählt etwa unsere Co-Living Lösung WeLive, unsere Social Gym “Rise by We” und unsere Meetingtool Meetup. Unter “Grow” bieten wir verschiedene Angebote für Bildung, etwa unsere Grundschule WeGrow in New York oder unsere Programmierschule Flatiron School. Unter “Work” bieten wir flexible Bürolösungen, darunter WeWork. Hier geht es darum, Menschen mit einem Rundum-Sorglos Paket für Business Services, Flexibilität und einer Gemeinschaft eine inspirierende und energiegeladene Arbeitsumgebung zu geben, die sie dabei unterstützt, ihr Lebenswerk zu verwirklichen.

Menschen sind heute mehr denn je auf der Sinnsuche. Die Generation X „tickt“ schon wieder ganz anders, als die gerade noch viel umschriebene Generation Y. Was müsst ihr den Menschen bieten, dass sie sich in euren Spaces wohl fühlen, ja, vielleicht sogar Inspiration erfahren? Das stimmt, die Einstellung zum Job und die Erwartungen an den Arbeitgeber haben sich verändert, der heranwachsenden Generation der Arbeitskräfte geht es vor allem um Gemeinschaft, Sinnstiftung und Flexibilität, nicht mehr so sehr um Statussymbole.

In unserem eigenen Unternehmen leben wir unsere Werte sehr bewusst, auch nach außen. Um unserer Verantwort gegenüber der Umwelt gerecht zu werden, haben wir etwa Fleisch von unserem Speiseplan gestrichen und Einweg-Plastik aus unserem Alltag verbannt. Diese Werte beeinflussen ultimativ natürlich auch den Alltag unserer Mitglieder – die diesen Weg aktiv unterstützen! Außerdem engagieren sich unsere Teams in lokalen Stiftungen und Wohltätigkeitsorganisationen und bietet hierzu Informationen und Möglichkeiten zum Engagement auch für unsere Mitglieder an – viele Ideen hierzu kommen sogar aus unserer Community. Gemeinsam haben wir zum Beispiel schon Plastik aus den Grachten in Amsterdam gefischt, in Berliner Suppenküchen ausgeholfen oder Mentorenprogramme für Geflüchtete umgesetzt. Solche Initiativen sind für uns alle tolle Quellen für Inspiration und sinnstiftendes Engagement.

Wie beschreibt ihr das Arbeiten von heute? Was macht Arbeiten heute aus und wie sollte ein zeitgemäßer Arbeitsplatz aussehen? Der Arbeitsplatz ist der Ort, an dem viele von uns einem Großteil ihres Tages verbringen, daher achten wir darauf, jeder Energie und Aktivität, die Menschen am Tag durchleben, gerecht zu werden. Dafür bieten wir vielfältige Möglichkeiten, von einem gemeinsamen Frühstücksbuffet am Montagmorgen, das Energie für die Woche gibt, über Orte zum lockeren Austausch, für vertrauliche Gespräche, konzentriertes Arbeiten oder für Präsentationen. Außerdem legen wir bei der Gestaltung unserer Räumlichkeiten viel Wert auf natürliches Licht und Grün, natürliche Materialien und nachhaltiges Design. All dies fördert den Austausch – und am Ende auch die Produktivität: Weltweit geben über die Hälfte der WeWork-Mitglieder an, dass gemeinschaftliche Büroflächen zu ihrem Unternehmenswachstum beitragen.

In jedem Büro haben wir ein Community Team, das unsere Mitglieder, ihre Unternehmen, Positionen und persönlichen Vorlieben kennenlernt, und auf dieser Basis Events und Aktivitäten im Space anbieten kann, von Lunch & Learns zum Thema Blockchain über Yoga-Sessions bis hin zu NGO Panels am Abend. Solche Events für persönliche und professionelle Weiterbildung leisten ebenfalls einen wichtigen Beitrag dazu, unsere Mitglieder zu inspirieren und eine energiegeladene Atmosphäre zu schaffen.

Die Mieten in einem WeWork sind nicht gerade klein. Wer sind eure Kunden und können sich auch Existenzgründer und kleine Unternehmen die Mieten bei euch leisten? Ein Report hat jüngst gezeigt, dass unsere Mitglieder tatsächlich Geld einsparen, wenn man unsere Mitgliedschaftsgebühren mit Immobilien Lösungen der gleichen Lage und Qualität vergleicht und alle Leistungen und Services für den Ausbau und Betrieb des Büros, einrechnet, die wir bei WeWork ja vollständig übernehmen. Daher sind in unserer Community Unternehmen jeder Größe und Branche vertreten – von Freelancern und Einzelunternehmern über Start-ups bis hin zu Fortune 500 Unternehmen. Zwar sind unser am stärksten wachsendes Segment Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern, die bereits 40% unserer Mitglieder ausmachen, gleichzeitig möchten wir durch unsere Plattform aber auch junge Unternehmen fördern, etwa durch unser Startup Programm WeWork Labs. Mit Labs unterstützen wir Existenzgründer und junge Unternehmen durch individuelle Workshops, Kontakte zu Investoren und Experten und Mentoren-Programmen dabei, ihr Startup zum Erfolg zu bringen. Labs gibt es bereits in Frankfurt und Hamburg, bald auch in Köln.

Als Unternehmen eurer Größe, mit ständigem Wachstum und vielen Stakeholdern, rückt ihr natürlich auch immer mehr ins öffentliche Interesse, so dass auch das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle spielt. Wie nachhaltig ist WeWork heute und was sind eventuell eure Ziele und Pläne? Wir sind uns unserer Verantwortung auf diesem Gebiet absolut bewusst und haben uns ambitionierte Ziele gesetzt: Um unsere Umweltbelastungen so weit wie möglich zu reduzieren, haben wir uns etwa vorgenommen, bis 2023 zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umzustellen. Auch Fleisch haben wir von unserem Speiseplan gestrichen, um unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren, und haben Einwegplastik aus unseren Gebäuden verbannt. Weiterhin arbeiten wir daran, unser Abfallmanagement konstant zu verbessern, etwa mit Hilfe lokaler Partnerschaften – in Berlin arbeiten wir z.B. mit dem Startup Kaffeeform, das alle unsere Bohnenabfälle einsammelt, um daraus nachhaltige Kaffeetassen zu pressen. Dabei soll es aber nicht bleiben – wir führen derzeit Audits durch, wie wir unser operatives Geschäft und unser Abfallmanagement noch weiter verbessern können, um noch ressourcenschonender zu handeln.

Was macht die WeWork-Flüchtlingsinitiative? Wir haben uns zum Ziel gesetzt, in den nächsten fünf Jahren 1.500 Geflüchtete einzustellen und ihnen auf der ganzen Welt die Chance auf wirtschaftlichen Erfolg zu bieten – so haben wir bereits hunderte tolle neue Kollegen gewonnen. Neben Jobangeboten bieten wir an vielen Standorten auch Events,  Mentorenprogramme und Qualifikationskurse. In London organisieren wir etwa gemeinsam mit Vertretern der Regierung und unseren Mitgliedern regelmäßige Mentorenprogramme, um Geflüchtete auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten, ihnen Einblicke in verschiedene Unternehmen zu ermöglichen, und sie bei der Erstellung ihrer Bewerbungsunterlagen zu unterstützen. Solche Programme rollen wir im Herbst auch in Deutschland aus.

Was sind die Ziele für eure deutschen Standorte in den nächsten Jahren? Grundsätzlich gilt: Wir lernen mit jeder Neueröffnung dazu und können heute schon Erfahrungen unserer ersten Standorte in jeden neuen Space integrieren. Unser Ziel ist es natürlich auch weiterhin, immer besser zu werden und die jeweiligen Bedürfnisse unserer Member zu berücksichtigen. In Deutschland haben wir bereits eine große Community von fast 15.000 Mitgliedern, und eröffnen im Herbst unseren ersten Standort in Köln.

Auch unser Ökosystem wächst weiter, zahlreiche Meetups finden bereits in WeWork Spaces statt und wir bringen auch neue Angebote für Headquarters by WeWork, private Bürolösungen für Unternehmen, nach Deutschland.

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