Philipp Pausder von Thermondo

Thermondo, der Energiewende-Navigator für Hauseigentümer

Thermondo ist der führende Heizungsinstallateur für Ein- und Zweifamilienhäuser und hat bereits über 4.500 Hauseigentümern ein CO2-ärmeres Heizen ermöglicht. Effizienz in deutschen Häusern ist das Anliegen von Thermondo. “Wir sehen uns als den Energiewende-Navigator für Hauseigentümer”, so Philipp Pausder von Thermondo.

 

GRÜNE-STARTUPS.de: Herr Pausder, stellen Sie doch bitte Ihr grünes Startup „Thermondo“ einmal vor.

PHILIPP PAUSDER: Thermondo ist der führende Heizungsinstallateur für Ein- und Zweifamilienhäuser und hat bereits über 4.500 Hauseigentümern ein CO2-ärmeres Heizen ermöglicht. Wir entwickeln praktikable Lösungen für Hauseigentümer, mit denen die Energiewende vorangetrieben wird, beispielsweise den Heizungswechsel als Komplettpaket inklusive Installation und Unterstützung bei der Fördermittelbeantragung. Effizienz in deutschen Häusern ist unser Anliegen. Wir sehen uns als den Energiewende-Navigator für Hauseigentümer.

Welches „grüne“ Problem lösen Sie und welche Vision steckt hinter Ihrem Konzept?

Im Fokus unserer Arbeit steht die Effizienzsteigerung im Energieverbrauch und damit die Reduktion von CO2-Emissionen. Dafür entwickeln wir überlegene Komplettpaket-Lösungen.

Haushalte sind für ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich. Über 70 Prozent der Gas- und Ölheizungen in Deutschland sind veraltet. Die Optimierung dieses Bereichs bringt Deutschland den Klimazielen ein ordentliches Stück näher.

Um das zu schaffen, haben wir Handwerker und IT-Experten zusammengebracht und gemeinsam Prozesse und digitale Werkzeuge – wie den Heizungsplanungs-Algorithmus “Manfred” – erarbeitet. So können wir den Heizungswechsel schneller, präziser und effizienter durchführen. Außerdem übernehmen wir zusätzliche Dienstleistungen wie die Beratung zu staatlichen Fördermitteln, was einzigartig in der Branche ist. Thermondo hat mittlerweile geholfen, 7.000 Tonnen CO2 einzusparen.

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Thermondo_Gruppenfoto_Philipp A. Pausder_Kristofer Fichtner_Florian Tetzlaff_v.l.n.r.

Wie geht es Ihrer Branche aktuell?

Der Handwerksmarkt ist stark fragmentiert, die Sanierungsquote liegt bei etwa 2 Prozent. Die Auftragsbücher des Handwerks sind voll, jedoch lähmen veraltete Prozesse die Branche. Hier gibt es viel Optimierungspotenzial. In ein paar Jahren wird jeder Betrieb digitalisiert sein. Wir machen hier Anfang.

Wie sieht Ihr Geschäftsmodell aus?

Wir bieten einen schnellen, einfachen und hochwertigen Heizungswechsel im Komplettpaket an. Von der Beratung und Planung der optimalen Heizung über Beratung und Beantragung von Fördermitteln bis hin zur Installation – alles aus einer Hand. Darüber hinaus bieten wir eine Reihe weiterer Lösungen an, um Energieeffizienz zu steigern. Beispielsweise innovative Technologien wie die stromproduzierende Heizung, die Brennstoffzelle, und Finanzierungsmodelle, die es jedem Hauseigentümer ermöglichen auf effiziente Haustechnik umzusteigen.

Unser Ziel ist es, alle Belange rund um die Energieeffizienz im Haus abzudecken. Dafür haben wir ein stark vertikal integriertes Unternehmen geschaffen, um ein hohes Qualitätslevel zu halten und herausragende Kundenerlebnisse zu kreieren. Mittlerweile decken wir mit unseren festangestellten Installationsteams das gesamte Bundesgebiet ab, haben über 4.500 Heizungswechsel durchgeführt und arbeiten an weiteren spannenden Produkten.

Was waren und was sind die größten Herausforderungen für Ihre Unternehmung auf dem bisherigen Weg?

Unser Geschäftsmodell ist sehr tief vertikal integriert. Bis auf die Herstellung des Materials decken wir die komplette Wertschöpfungskette des Heizungswechsels ab. Die Herausforderung bei der Skalierung eines solchen Geschäftsmodells liegt darin, alle Elemente der Wertschöpfung gleichzeitig und in gleichem Maße wachsen zu lassen. Am Anfang hielten es beispielsweise viele Beobachter für zu komplex, dass wir unsere Handwerker bundesweit fest anstellen wollten. Erst recht in einer Branche, in der Vollbeschäftigung herrscht. Wir haben bewiesen, dass es geht – und zwar sehr gut! Mittlerweile haben wir zudem die ersten Azubis und bilden Anlagenmechaniker in fünf Städten aus.

Wie ist Ihr Gründerteam aufgestellt? Welche fachlichen und sozialen Kompetenzen waren für den bisherigen Erfolg ausschlaggebend?

Ein Gründerteam mit der perfekten Dynamik entsteht ganz organisch. Alle drei von uns waren bereits vor Thermondo in der Energiebranche tätig beziehungsweise hatten im Bereich der dezentralen Energie gearbeitet. Alle hatten zuvor auch schon gegründet. Die Kenntnis des Marktes ist  wichtig, Gründungserfahrung hilft und bei unserer jetzigen Größe hilft inzwischen auch Konzernerfahrung. Führung ist ungemein wichtig, gerade wenn das Unternehmen stark wächst. Aus meiner Sicht sind Fokus und Resilienz sehr wichtige Eigenschaften für Gründer. Ersteres kann man lernen, letzteres ist schwer zu lernen.

Suchen Sie aktuell Mitarbeiter und wenn ja, welche Qualitäten sollten diese mitbringen?

Leidenschaft für das Thema und Ehrgeiz sind für jeden Mitarbeiter wichtig – ob man Entwickler, Projektmanager, Personaler oder Vertriebler ist. Aktuell suchen wir beispielsweise nach Marketing-Experten aus dem Bereich Search Engine Advertising (SEA). Ein Mix aus Kreativität, analytischen Kenntnissen und ein Verständnis des Business – das macht gute Marketeers aus.

Wo soll die Reise für Ihr Startup in den nächsten 3 Jahren hingehen?

Wir arbeiten an verschiedenen Themen wie der smarten Heizung, geringinvestiven Sanierungsmaßnahmen und einem Gasprodukt. 2016 haben wir mit der Einführung der Brennstoffzellenheizung den ersten Schritt in Richtung Strommarkt gemacht. Mit Photovoltaik und intelligenten Speicher-Lösungen werden wir diesen Bereich ausbauen, wann haben wir noch nicht festgelegt.

Jeder von uns kann und muss seinen Beitrag zum Erreichen des globalen Zwei-Grad-Ziels leisten. Wir wollen es den Menschen mit unseren Komplettpaket-Lösungen so leicht wie möglich machen, ihren Beitrag zu leisten.

Zum Abschluss: Welchen Tipp möchten Sie zukünftigen Gründern mit auf den Weg geben?

Keep it simple, don’t overengineer it – also mach es einfach und schlau. Außerdem: Nur weil viele sagen “es geht nicht”, heißt es nicht, dass sie recht haben. Der Innovator ist meistens allein mit seiner Meinung. Und man kann es nicht oft genug betonen: All business is people business.

1 thought on “Thermondo, der Energiewende-Navigator für Hauseigentümer

  1. Das klingt wirklich nach einer innovativen und nachhaltigen Idee! Unsere Nachbarn sanieren im Moment ihr Haus. Vielleicht werde ich denen einmal einen Heizungswechsel zu Infrarot vorschlagen. Ich glaube sie hatten einmal das Unternehmen erwähnt:https: //www.infrarotheizung-vitramo.de/
    Aber sympathischer sind mir die Jungs von Thermondo.

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