Spoontainable – der Einweglöffel zum Aufessen

Das Startup Spoontainable hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem Plastikverbrauch entgegenzuwirken und eine essbare Alternative zum Einwegplastiklöffel entwickelt. Im Interview mit einer der Gründerinnen erzählt Julia Piechotta uns alles über die Gründung, ihre Spoonies und warum diese nicht nur lecker, sondern auch nachhaltig sind.

Grüne-Startups.de: Welches Problem löst Spoontainable?

Julia Piechotta: Spoontainable löst zwei Probleme. Wir bieten eine nachhaltige Plastikalternative für Single-Use Besteck an, die nach dem Benutzen einfach aufgegessen werden kann. Um Food Waste entgegen zu wirken stellen wir unsere Produkte aus organischen Reststoffen wie Schalenreste aus der Kakaobohne oder Getreidesorten her. Spoontainable löst also das Problem der unnötigen Plastikverschmutzung und des industriellen Food Wastes.

Woraus bestehen eure Löffel?

Unser Spoonie choc besteht aus Kakaoschalenfasern und einigen Mehlsorten. Er ist vegan und glutenfrei und schmeckt wie ein knuspriger Kakaokeks. Der Spoonie classic besteht aus Haferfasern sowie Mehlsorten und ist die geschmackneutralere Variante des essbaren Löffels.

Plastikalternativen gibt es ja mittlerweile einige. Was hebt euch von anderen Anbietern ab?

Unsere Produkte kann man nicht nur essen, sie bestehen auch aus organischen Reststoffen, wodurch sie die einzige wirklich nachhaltige Plastikalternative darstellen. Hergestellt werden unsere Spoonies in Deutschland. Außerdem gleichen wir alle CO2 Emissionen, die bei der Herstellung und dem Versand erzeugt werden aus.

Spoontainable gibt es seit April 2019. Wie habt ihr euch seitdem auf dem Markt etabliert?

Im ersten Verkaufsjahr konnten wir mehr als 1 Million Plastiklöffel mit unseren Spoonies ersetzen, über 150 Kunden in Deutschland akquirieren und sogar international die ersten Spoonies etablieren.

 

Bild: Sustainable

Wo gibt es eure Löffel bereits als Plastikalternative?

Auf unserer Webseite gibt es eine Karte mit allen Eisdielen, die unsere Spoonies verwenden. Außerdem sind wir in einigen Cash & Carry Märkten verfügbar und in den Niederlanden, Schweiz, Österreich, Finnland und Tschechien.

 

 

Plant ihr eurer Produktprogramm in Zukunft zu erweitern?

Wir arbeiten dauerhaft an weiteren Plastikalternativen. Neben neuen Löffelformen wird es bald noch weitere B2C Produkte geben, die auf unserem neuen Online Shop gelauncht werden.

Die Gründerinnenquote bei grünen Startups liegt bei 22%. Woran denkt ihr liegt das? Hattet ihr reines Frauenteam Schwierigkeiten bei der Gründung?

Absolut nicht. Beim Gründen selbst werden Frauen keine Steine in den Weg gelegt, hier ist jeder seines Glückes Schmied. Bei Verhandlungen mit Kunden und Investoren sieht es da schon anders aus, kann aber auch positiv wirken. Wir hatten das Glück als Frauen herauszustechen und so die Aufmerksamkeit vieler Stakeholder zu erhalten. Das Auftreten spielt aber eine große Rolle, man sollte selbstbewusst und authentisch in Gespräche gehen, sich gut vorbereiten und sich nicht von schwierigen Fragen verunsichern lassen. Denn Frauen sind ja bekanntlich die besten Organisationstalente – wir glauben dies trifft auch auf das Managen eines Unternehmens zu 😉 Nichtsdestotrotz muss in vielen konservativen Institutionen ein Umdenken stattfinden, sodass Frauen auch stärker in Führungspositionen etabliert werden.

Bild: Spoontainable

Im letzten Dezember habt ihr das TechFounders Accelerator Förderprogramm gewonnen. Was hat sich seitdem für euch geändert?

Wir hatten nicht nur großartige Mentoring Sessions in allen Unternehmensbereichen, wir haben unser Netzwerk erweitert, viel gelernt und unsere Kooperation mit ALDI gestartet. Hier arbeiten wir gerade an einer Lösung, um unsere Spoonies im Einzelhandel zu etablieren.

Was erhofft ihr euch für die Zukunft?

Wir wollen Marktführer für nachhaltige Plastikalternativen werden und die Gastronomie revolutionieren. Mit Spoontainable wollen wir zeigen wie einfach es sein kann, durch kleine Änderungen großes zu bewirken.

Autorin: Vera Kluck | Bilder: Spoontainable

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