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Mobilität von Morgen, wie grün wird sie sein?

Insbesondere im Bereich der nachhaltigen Mobilität machen sich vor allem junge Unternehmen einen Namen. Doch wie nachhaltig wird sich die neue Mobilität von Morgen gestalten und was bedeutet das für unsere Zukunft?

29.09.2017 Mona Kern

Mobilität und Startups heute

Man kann kaum leugnen, dass Startups unsere Mobilität schon heute in vielerlei Hinsicht stark beeinflussen. Egal, ob es dabei um die innerstädtische Fortbewegung mit Rollern und Fahrrädern, Fernverkehr oder um elektrische Autos geht. In vielen deutschen Großstädten hat sich so das Stadtbild durch Startups, die zum Beispiel Scooter- oder CarSharing anbieten, bereits sichtbar verändert.

Nachdem das Startup StreetscooterTesla von Günther Schuh bereits die Deutsche Post in Bonn ausschließlich mit elektrischen Fahrzeugen ausstattete, entwickelt er nun mit seinem neuen Unternehmen e.Go ein Elektroauto-Modell. In den nächsten Jahren soll das Auto seriell hergestellt werden und als erstes wirklich erschwingliches Elektroauto auf den deutschen Markt kommen. Ein anderes deutsches Mobilitäts-Startup namens Sono Motors arbeitet sogar an einem Fahrzeug, das sich nur mit eigens umgesetzter Sonnenenergie fortbewegt. Es ist jedoch natürlich nicht vorhersehbar, inwiefern die jungen Unternehmen ihre Idee umsetzen und gesellschaftlich integrieren können.

Die Zukunft der Fortbewegung ist grün.

Ein positives Beispiel für ein Unternehmen, das es geschafft hat sich durchzusetzen und nicht mehr nur belächelt zu werden, ist der amerikanische Elektroauto-Hersteller Tesla. Bis vor Kurzem hätten die meisten wohl auch ein solches Unternehmen und seine Ziele als realitätsfremd und utopisch eingestuft, mittlerweile ist das Modell S des Herstellers  die meist verkaufte Luxuslimousine in den USA. Seit der Gründung im Jahr 2003 hat die Firma von Gründer und Unternehmer Elon Musk bewiesen, dass sich umweltfreundliche und alternative Ideen trotz widriger Umstände gegen die auf dem Markt etablierte Konkurrenz durchsetzen können. Es scheint so bewiesen, dass sich nachhaltige Konzepte zumindest kurzfristig auch finanziell und wirtschaftlich gesehen rentieren können, denn Tesla schreibt seit Kurzem schwarze Zahlen. Ein gut funktionierendes und beliebtes Elektroauto wäre vor einigen Jahren hingegen noch eine unmögliche Vorstellung für die meisten Menschen gewesen. Mittlerweile würden aber sogar über 61% der Deutschen gerne mit einem E-Auto zur Arbeit fahren und es sogar gegen ihr normales Auto eintauschen.

Es bleibt abzuwarten, ob sich diese schrittweise Veränderung von der Automobilbranche auch auf den Luftraum übertragen lässt. Unter anderem das deutsche Startup Lilium versucht genau dies umzusetzen: Die drei jungen Gründer des Münchner Unternehmens haben sich erst vor Kurzem mehr Kapital für Ihr Unternehmen gesichert, dass elektrische Flugzeuge für den Einsatz in der Innentadt produzieren möchte. Das erste Flugzeugtaxi des Startups wurde bereits erfolgreich getestet und soll ab 2025 als alltägliches Fortbewegungsmittel genutzt werden können.

Mobilität wird immer nachhaltiger

Die mit Abstand meisten Gründungen der Green Economy können die Bereiche Klimaschutz und erneuerbare Energien verzeichnen, gefolgt von Startups, die sich der Emissionsvermeidung widmen. Doch woran liegt es eigentlich, dass sich so viele Startups auf grüne Mobilität spezialisieren?

Natürlich macht sich auch in diesen Branchen der allgemeine Nachhaltigkeits-Trend deutlich. Viele Gründer setzen also bewusst und aus Überzeugung auf nachhaltige und umweltfreundliche Maßnahmen für Ihre Startups.  In Deutschland wird allerdings vor allem der Markt der Fortbewegungsmittel von Monopolanbietern beherrscht. Großunternehmen wie die Deutsche Bahn, Volkswagen, BMW und sämtliche anderen großen deutschen Autohersteller sind so fest etabliert, dass neue Gründungen in diesem Bereich kaum eine Konkurrenz darstellen bzw. überhaupt Fuß fassen können.

Somit bleiben zur erfolgreichen Gründung in diesen Branchen fast nur alternative Geschäftsmodelle. Aus überfüllten Zugfahrten und Verbrennungsmotoren werden so Stück für Stück Unternehmen wie Flixbus und e.GO, die bewusst auf ein anderes Mobilitätkonzept setzen. Statt Stau und Platzproblemen entstehen immer mehr Sharing-Konzepte für Roller, E-Autos und Fahrräder.

Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass die Mobilität von Morgen in jedem Fall zu großen Teilen von Startups geprägt sein wird, wie man am schon am aktuellen Gründungstrend und Einfluss von Startups auf unsere Fortbewegung absehen kann. Es ist im Grunde egal, warum sich die Gründer für ein nachhaltiges Geschäftskonzept entscheiden, sie können sich allerdings hoffentlich gegen die altbewährten und eher umweltschädlichen Transportmittel durchsetzen und uns so eine grüne Mobilität von Morgen sichern.

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