Mach Schenken wieder sexy!

Erfahre wie Clouberry den Werbemittelmarkt und das Schenken nachhaltiger gestaltet. Hier gehen Design, Freude und Umweltschutz Hand in Hand.

Wir alle haben sie: den Kugelschreiber, das Schlüsselband oder die Tasse. Werbegeschenke sind ein altbekanntes Mittel von Unternehmen, um im Gedächtnis zu bleiben. Aber wo kommen die Geschenke eigentlich her? Und brauchen wir sie wirklich oder schmeißen wir sie gleich bei der nächsten Gelegenheit in den Müll? Chalwa Heigl hat es sich mit ihrem Startup Clouberry zur Aufgabe gemacht, den Werbemittelmarkt zu revolutionieren. Wieso also nicht mit dem nächsten, nachhaltigen Werbegeschenk ein grünes Statement setzen?

Grüne-Startups.de: Chalwa, Clouberry soll den Werbemittelmarkt revolutionieren. Wo siehst du hier Handlungsbedarf?

Chalwa Heigl: Der Werbemittelmarkt ist gefühlt vor 20 Jahren stehengeblieben. Zu den beliebtesten Werbemitteln zählen immer noch Plastikkugelschreiber, Notizbücher und Tassen. Allein in Deutschland wurden 2019 laut Statista (sh. Bild) über 3,5 Mrd. € für Werbemittel ausgegeben – fast so viel wie für TV und weit mehr als für alle anderen Instrumente im Marketing-Mix. Kein Beschenkter weiß, wo die Produkte herkommen und zu welchen Bedingungen sie produziert wurden, denn es handelt sich fast immer um No-Name-Produkte, auf die Unternehmen ihr Logo anbringen.

Bild: Statista

Konsumenten sind bewusster geworden. Sie möchten wissen, wie und wo Produkte hergestellt wurden, was sie essen und ob sie mit dem Produkt Schaden anrichten. Dieses Bewusstsein hat auch schon vor COVID-19 einen immer größeren Stellenwert erhalten, ich nenne nur „Klimawandel“ oder “Greta Thunberg“. Kein Unternehmen kann es sich in der heutigen Zeit noch leisten, Produkte zu verschenken, die zu schnell wieder im Müll landen. Besonders wenn sie in Billiglohnländern, zu Lasten von Umwelt und Mensch hergestellt wurden. Unternehmen, die sinnlos Müll verschenken, werden eher abgestraft.

Hinzu kommt, dass die wenigsten Unternehmen markenstrategisch mit dem Thema Werbegeschenke umgehen, obwohl sie viel Budget für die Kundengewinnung und -bindung ausgeben. Für alles werden Konzepte erarbeitet, aber für Werbemittel? Dabei kann ein nachhaltiges und sinnvolles Kunden- oder Mitarbeitergeschenk das Ansehen der Marke verbessern. Als Beraterin in der Markenentwicklung habe ich solche Konzepte mehrfach erstellt und erfolgreich umgesetzt. Hier liegt ein großes Potenzial.

Clouberry macht Werbemittel wieder sexy. Wie funktioniert das?

Clouberry revolutioniert den Werbemittelmarkt mit einer B2B-Plattform für nachhaltige Corporate Gifts. Wir scouten bei Start-ups weltweit, mit Schwerpunkt auf Deutschland. Das Besondere daran: Die Produkte werden ausschließlich im Co-Branding angeboten. Unsere Plattform baut damit die Brücke zwischen Unternehmen und Gründern mit innovativen Ideen, für die das Firmenkundengeschäft eine zusätzliche Einnahmequelle und ein smartes Werbetool sein kann. Wir unterstützen die Start-Ups hier bei Fragen der Individualisierung, eröffnen diesen Vertriebskanal für Viele sogar erst.

Der Firmenkunde profitiert vom nachhaltigen Image des Start-Ups, der Beschenkte kann sich über den Wert des Geschenks freuen. Je attraktiver die Marke, umso besser für das Image des Unternehmens, das das Geschenk gemacht hat. Eine Win-Win für alle.

Gleichzeitig ist Clouberry eine Full-Service-Agentur im Bereich Nachhaltiges CRM. Wir scouten nachhaltige und kreative Produkte nach Kundenbriefing, entwickeln nachhaltige Konzepte, realisieren Mailing-Kampagnen.

Bild: Clouberry

Werbegeschenke und Nachhaltigkeit – wie ist das miteinander vereinbar?

Natürlich würden wir die geringsten Ressourcen einsetzen, wenn wir erst gar nicht etwas verschenken. Aber macht Weihnachten ohne Geschenke Freude oder wenn du zum Geburtstag nichts zum Auspacken bekommst?

Die Frage ist nicht, ob man überhaupt etwas verschenken sollte, sondern ob man das Geschenk auch gebrauchen kann, das Produkt einen neutralen oder gar positiven Fußabdruck hinterlässt usw. Wie im Privaten gilt das auch für Firmen. Jeder freut sich über schöne und sinnvolle Geschenke. Und wenn man merkt, dass sich das Unternehmen zu dem Geschenk und dem Beschenkten wirklich Gedanken gemacht hat, so schließt man doch daraus, dass das Unternehmen auch sonst verantwortlich mit der Umwelt umgeht und man als Konsument auch gehört wird, oder?

Ein Beispiel dafür ist unsere Weihnachtskarte aus Samenpapier aus der Reihe „Clouberry’s Seedlings“. Durch unsere Partnerschaft mit Eden Reforestation wird mit dem Erwerb schon mal ein Baum gepflanzt. Hat man die Weihnachtsgrüße gelesen, kann man die Karte zerreißen, in Erde packen und sich bei regelmäßiger Pflege in Kürze an Wildblumen erfreuen. Ganz nach dem Motto „Auf ein blühendes Jahr 2021“. Das ist wertvoller als eine Papierkarte, die man wieder wegwirft oder einer E-Card, die fast schon unpersönlich unter den Massen von ihnen wirkt. Deshalb ja, Werbegeschenke und Nachhaltigkeit – das kann ein für alle Gewinn bringendes Duett sein.

Was unterscheidet Clouberry von anderen nachhaltigen Werbemittelanbietern? Was ist euer USP?

Unser Plattformmodell und unser außergewöhnliches Angebot. Anders als die klassischen Werbemittelhändler gewinnen wir Startups mit coolen Marken für ein Co-Branding. Marken, die teilweise erst durch Clouberry in das B2B-Firmenkundengeschäft einsteigen. Wir wollen eine Win-Win Situation schaffen, von der beide Seiten profitieren.

Bild: Clouberry

Nachhaltigkeit hat ja bekanntlich ihren Preis. Zahlt man bei euch für den Umweltaspekt oben drauf?

Das kommt darauf an, welchen Maßstab wir für einen Preisvergleich ansetzen bzw. worauf wir diesen beziehen. Kosten fair gehandelte oder handgemachte, regionale Produkte aus hochwertigen Materialien oder Zutaten im Vergleich zu massenhaft, in Billiglohnländern und unter sozial fragwürdigen Bedingungen hergestellten Produkten mehr? Ja, das tun sie. Die Frage ist doch, ob billig um jeden Preis der richtige Weg ist. Dass er das nicht ist, hat eine ganze Bewegung in unserer Gesellschaft gezeigt. Ich denke hier muss, ebenso wie vor Jahren beim Endverbraucher, auch auf Firmenebene ein Umdenken stattfinden.

Bei Werbemitteln der Old Economy fehlt zudem die Transparenz, da bei White Label Produkten nicht sofort erkennbar ist, wie und wo diese produziert worden sind. Beim Co-Branding ist das anders. Aber um zur Frage zurückzukommen. Sind nachhaltige Produkte grundsätzlich teuer? Nein, das kann man so nicht sagen. Und da wir individualisierte Produkte anbieten, die bereits am Markt existieren, kann der Firmenkunde das sogar vergleichen.

Bild: Clouberry

Welche Art von Werbegeschenken bietet ihr an?

Lovebrands für jeden Anlass und für jedes Budget. Geschenke, die jeder gerne hätte und begehrlich sind. In jeder Kategorie versuchen wir den „Apple“ unter den Marken für Clouberry zu gewinnen.

Der Launch eures Online-Shops ist ja noch nicht so lange her (März 2020). Wie verlief der Start und konntet ihr auf dem Markt bereits Fuß fassen? 

Zu Beginn der Corona-Krise einen Shop für Corporate Gifts zu launchen, wo Messen und Veranstaltungen abgesagt werden, die Touristik stillsteht und viele andere Branchen, ist jetzt nicht die einfachste Ausgangssituation. Und klar, die Unternehmen haben uns nicht die Bude eingerannt. Wir haben aber die Zeit genutzt, um Firmenkunden zu gewinnen, unser Produktporfolio weiter zu vergrößern und wir sind dabei uns technisch als auch operativ optimal und visionär aufzustellen. Ich lass noch nichts raus, aber ihr dürft gespannt sein. Und so langsam entspannt sich die Lage wieder etwas. Immer mehr Aufträge gehen ein und trotz Covid19 haben wir in diesem Jahr bereits einen Umsatz von fast 100 Tsd. € gemacht.

Wie sind eure Umsatzerwartungen für die nächsten 12 Monate?

Unser Ziel ist es den Umsatz mehr als zu verzehnfachen.

Clouberry ist nicht das erste Startup, dass du gegründet hast. Was hast du aus deinen vorherigen Gründungen gelernt, dass du diesmal anders machen konntest?

Meine erste Gründung war eine Kommunikationsagentur, die ich an die TBWA verkauft habe. Mein letztes Startup war die DerGugl Manufaktur.

Ich habe für mich gelernt, dass Ideen funktionieren, für die ich brenne und ich habe gelernt, dass es doch Sinn machen kann Investoren an Bord zu nehmen.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Das wir uns bewusst sind, dass wir alle zu Gast auf diesem Planeten sind, wir mit Umwelt, aber auch mit Tieren und Menschen achtsam und respektvoll umgehen und einen Beitrag für eine glücklichere Welt leisten.

 

Bilder: Clouberry

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