Kau den Wald noch grüner

Kaugummi für den Schutz der Wälder und gegen Plastik. Der ForestGum Gründer Thomas erzählt von Plastik in Kaugummis, dem Kaugummi der Mayas & seiner Gründungsgeschichte.

 

Das Kaugummi begleitet die meisten von uns schon seit der Kindheit. Doch was ist eigentlich drin? Der Gründer des Startups Forest Gum, welches u.a. aus der TV Show “Die Höhle der Löwen” bekannt ist, verrät es dir. Außerdem erfährst du was hinter Thomas Vision steckt, eine gesunde und nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Kaugummis anzubieten.

Grüne-Startups.de: Thomas, bitte stell einmal kurz Forest Gum vor.

Thomas Krämer: Forest Gum bringt frischen Wind ins Kaugummiregal – mit einem Kaugummi, der nicht nur superlecker schmeckt, sondern auch 100 Prozent pflanzlich, biologisch abbaubar, nachhaltig und aus nachwachsenden Rohstoffen ist. Und wie der Name schon sagt: Bei Forest Gum geht es um den Wald, denn die Kaubasis unserer Kaugummis ist aus Chicle, dem Saft des Breiapfelbaums – ähnlich wie Kautschuk. In der Kaumasse von herkömmlichem Kaugummi stecken hingegen synthetische Kunststoffe auf Erdölbasis, kurz Plastik!
Wer Forest Gum kaut, tut aber nicht nur sich selbst Gutes, sondern auch der Umwelt. Denn durch die nachhaltige Bewirtschaftung der Chicle-Bäume helfen wir, den Wald zu schützen. Und das ist nicht nur gut für eine langfristige Produktion unseres leckeren Kaugummis, sondern auch für den Klimaschutz und als Einkommensquelle für die Menschen vor Ort. Unterm Strich ist Forest Gum ein Gewinn für alle Beteiligten, ein kleines Dragee mit großer Wirkung! Oder wie wir sagen: Do good, chew good!

Bild: Forest Gum

Aus welcher Intention heraus wurde Forest Gum gegründet?
Ökologische und soziale Themen haben mich schon immer bewegt. An mein BWL-Studium habe ich deshalb einen Master in Ressourcenmanagement und Nachhaltige Forst- und Landwirtschaft an der TU München angeschlossen. Und hier startet auch die Geschichte von Forest Gum. In einer Vorlesung erfuhr ich, dass Chicle bereits bei den Mayas als natürliche Kaumasse sehr beliebt war. Nachdem ich herausgefunden habe, dass herkömmliches Kaugummi heute aus Plastik besteht war ich perplex. Ich habe Jahrzehnte selbst darauf gekaut und hatte keine Ahnung! So geht es den meisten Menschen, denen ich von Forest Gum und meiner Idee eines nachhaltigen Kaugummis erzähle. Auf dem Markt gibt es aber kaum Alternativen und das Business ist fest in der Hand von wenigen Akteuren, die noch keine Antwort auf eines der wichtigsten Themen im Foodbereich haben: Vermeidung von Plastikmüll. Mit Forest Gum haben wir die Chance, diese Antwort zu geben und die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten zu bedienen.

Bild: Forest Gum

Wie mutig ist es, den etablierten Kaugummi-Markt mit einem grünen Startup aufzumischen?
Wir sind die Kaugummirevolution. Forest Gum hat sich auf die Fahne geschrieben, die Kaugummiwelt von Plastik zu befreien und eine echte Alternative zu herkömmlichen Produkten zu sein. Auch wenn und gerade weil unsere Dragees ganz kleine Alltagsprodukte sind, wollen wir zeigen, was für eine große Wirkung für unsere Umwelt in ihnen steckt.
 
Ich bin großer Fan eures kreativen Namens. Was hat Forrest Gump und ein Wald voller Bäume tatsächlich damit zu tun?
Chicle, also ein Baumsaft, vergleichbar mit Kautschuk, ist ja Hauptbestandteil unseres Kaugummis. Diese natürliche Zutat aus dem Wald gibt uns die Möglichkeit ein super Kaugummi herzustellen und dabei auf Plastik zu verzichten. Daher macht der Name für uns Sinn. Er bleibt gut im Gedächtnis, denn die Leute kennen den Wortklang. Aber eine direkte Anlehnung an den Film gibt es nicht oder war nicht gedacht.
 
Auf eurer Website habe ich gesehen, dass ihr plastikfrei produziert und euch für den Waldschutz einsetzt. Was bedeutet für euch das Thema Nachhaltigkeit noch? 
Die Zahlen sprechen für sich: Weltweit werden jedes Jahr etwa 580.000 Tonnen Kaugummi konsumiert und ausgespuckt. Das sind 580.000 Tonnen Plastikmüll, der Jahrhunderte braucht, um zu verrotten! Auf der anderen Seite müssen wir den weltweiten Waldbestand erhalten, um unser Klima zu schützen. Aus diesen Gründen sollte nachhaltiger Konsum etwas völlig Normales sein. Forest Gum möchte dieses Umdenken vorantreiben und zeigen: Das macht sogar Spaß! 

Bild: Forest Gum

Eure Kaugummis sind natürlich natürlich. Welche Inhaltsstoffe sind in den Kaugummis im Gegensatz zu konventionellen Kaugummis?
(Siehe auch Antwort zu Frage 1) Neben der natürlichen Kaumasse aus Chicle, dem Saft des Breiapfelbaums, schmeckt FOREST GUM umwelt- und gesundheitsbewussten Menschen gleich dreifach gut: Es kommt ohne Chemiebaukasten und Plastik aus, ist zuckerfrei und durch und durch vegan. Auf der grünen Zutatenliste stehen Xylit (Birkensaft) und Stevia als Süßungsmittel, Minz-Aroma, Glycerin, Gummi arabicum sowie Carnaubawachs.
 
Leidet der Geschmack und/oder die Konsistenz darunter, dass auf bestimmte Stoffe verzichtet wird?
Überhaupt nicht. Die Natur gibt uns wundervolle Rohstoffe mit denen wir ein geschmacklich und auch bezüglich der Kaukonsistenz hochwertiges Produkt herstellen können. Natürlich sind Geschmack und auch Kaugefühl sehr individuell. Es kommt zudem sehr darauf an was man vorher gegessen hat. Aber das gilt für die anderen Kaugummis auch und unsere oberste Prio war und ist ein absolut konkurrenzfähiges Produkt herzustellen.
 
Thomas, du warst mit Forest Gum in der TV-Show “Die Höhle der Löwen”. Wieso hat sich keine Zusammenarbeit mit den Löwen ergeben und wie war die Erfahrung, ein Teilnehmer dieses bekannten Formats zu sein?
Wir sind immer noch sehr glücklich, dass wir dabei sein durften. Das war eine Erfahrung, die wahrscheinlich einmalig bleibt. Dass die Löwen unsere Begeisterung teilen, davon waren wir ganz euphorisiert. Wir nehmen dieses gute Feedback mit und schauen zuversichtlich nach vorne. Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg und jetzt definitiv noch motivierter, richtig Gas zu geben!
Es freut mich sehr, dass durch die Sendung viele Menschen vom Plastikproblem im Kaugummi erfahren. Es ist ein super wichtiges Thema und nur fair, dass die Konsumenten davon wissen. Und auch für uns als Team und für die Marke ist die Aufmerksamkeit natürlich Gold wert. So können wir wachsen und werden den Schwung von Montagabend an mitnehmen.

Wie nehmt ihr die Entwicklung auf dem Markt in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit wahr? 
Für uns selbst waren letzten Monate ein richtiger Sprint und wir sind selbst von dem Feedback zu unserer Mission total begeistert. Forest Gum gibt es inzwischen in über 2.500 Geschäften, in Universitäten, in Cafés und vielen Onlineshops zu kaufen. Wir sind der festen Überzeugung, dass wir auf dem richtigen Weg sind und die Kunden keine Lust mehr haben auf Plastik zu kauen. Aber auch die Händler sind sehr offen für den Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit. Alles in allem sehen wir die Entwicklung daher echt positiv!

 

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Bilder: Forest Gum

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