Energiesparen beim Duschen? – Das Startup Joulia macht’s möglich!

Den Energieverbrauch im Haushalt deutlich verringern zu können wünscht sich wohl jeder umweltbewusste Konsument. Dass man dabei beim Duschen ansetzen kann ohne auf die Hygiene zu verzichten, hat das Startup Joulia erkannt.

Grüne-Startups.de: Was macht Joulia?

Reto Schmid (CEO und Co-Founder der Joulia SA): Joulia hat im 2010 als Startup der Creaholic angefangen, sich mit der Wärmerückgewinnung beim Duschen zu beschäftigen. Unsere Idee war es, den Energieverbrauch beim Duschen zu verringern, indem wir die Wärme des Duschabwasser zurückgewinnen um das kalte Frischwasser vorzuwärmen. Das Resultat ist eine Reduktion von bis zu 63% der gebrauchten Energie beim Duschen. Dies ermöglicht einerseits die Heizkosten zu minimieren aber vor allem auch eine geringere Belastung unserer Umwelt sicherzustellen.

Reto Schmid, CEO und Co-Founder der Joulia SA

 

Welches Problem löst euer Startup und was ist der Mehrwert gegenüber eurer Konkurrenz?

In zeitgemäßen Wohnungen benötigt das Warmwasser bereits gleich viel Energie wie die gesamte Heizung. Während die Gebäudehülle dank perfekter Dämmung und 3-facher Verglasung die Heizverluste minimiert, spülen wir das warme Duschwasser nach nur 2 Sekunden Gebrauch bereits in den Abfluss. Mit unseren Duschrinnen mit Wärmerückgewinnung, können wir somit eine wichtige Lücke im nachhaltigen Bauwesen schließen. Es gibt schon hunderte Typen von Duschrinnen, und wohl ebenso viele Arten von Wärmetauscher, welche in der Industrie für Energieeffizienz sorgen, doch eine perfekte Kombination der zwei Elemente hat es bisher noch nicht in den Sanitär-Fachhandel geschafft und forderte uns als interdisziplinäres Entwicklerteam sehr. Unser Ziel: was ganz Unspektakuläres für den Alltag zu schaffen.

 

Wie würdet ihr den Markt beschreiben, in dem ihr mit Joulia Zuhause seid?

Zwar verkaufen wir eine Duschrinne mit ganz besonderen inneren Werten, doch grundsätzlich kauft der Kunde eben nicht einen Duschabfluss, sondern pure Energieeffizienz. Und diese wirkt sich auf die ganze Warmwasseraufbereitung aus, da schlichtweg weniger neue Energie aufgebracht werden muss, um gleich warm duschen zu können. Somit sind wir eher im Heizungsbereich eine Erleichterung.

Warum spielt für euch die Nachhaltigkeit eine elementare Rolle?

Unsere Grundmotivation war von Anfang an, eine Duschrinne anbieten zu können, die den Energieverbrauch der Haushalte deutlich verringert. Somit ist und war die Nachhaltigkeit schon immer im Mittelpunkt unserer Unternehmung. Nebst der primären Funktion der Wärmerückgewinnung legen wir auch großen Wert darauf, dass alle einzelne Teile demontierbar und wiederverwertbar sind. Dies ermöglicht uns auch die verschiedenen Einzelteile zu ersetzten und somit die Lebensdauer der Produkte zu verlängern. Mit den von der Trinkwasserbehörden streng geprüften Produkten stellen wir auch sicher, dass keine gesundheitsbelastenden Materialen eingesetzt werden. Nur was auf der Positivliste des Bundesumweltamtes steht darf verbaut werden.

Wer sind eure Gründer und was haben diese vor der Zeit bei Joulia gemacht?

Christoph hat bei Creaholic gearbeitet und hatte schon immer den Gedanken, dass es doch verrückt ist die Wärme des Duschwassers einfach so zu entsorgen. Reto studierte nach seinem Architekturstudium noch Industriedesign und war auf der Suche nach einer interdisziplinären Masterarbeit und wurde bei Creaholic fündig, und Roman arbeitete in seiner Abschlussarbeit für ein anderes Start-up von Creaholic und konnte dann bei Joulia beginnen als es so richtig spannend wurde.

Was könnt ihr über eure wirtschaftliche Entwicklung erzählen? Seid ihr bereits profitabel, habt ihr Investoren an Bord und welche KPIs spielen für euch eine Rolle?

Die Umsätze konnten wir jedes Jahr schön steigern, und wir haben auch einige Investoren an Board die den langen Weg zum Erfolg ermöglichen. Aktuell sind wir gerade an einer weiteren Runde und spüren auch großes Interesse aus der Heizungsbranche an unserer Innovation.

Wie wollt ihr weiterwachsen? Seid ihr auf der Suche nach Kapitalgebern?

Ja, damit wollen wir uns den Markt im Norden erschließen, denn dort ist nachhaltiges Gedankengut ebenfalls weit verbreitet und wir erhalten auch häufig Anfragen wann wir liefern können…

Wie werdet ihr euer Angebot weiter entwickeln?

Mit der neuen Twinline haben wir bereits eine Effizienz von 63% erreicht. Die nächste Herausforderung liegt nun drin, in der Herstellung die optimalsten Prozesse zu finden damit die Duschrinne mit WRG zu einem „no-Brainer“ wird und die Amortisationszeit dahin schmelzen.

Was sind eure Wünsche für 2019?

Viele zufriedene Kundschaft und noch mehr Warmduscher die dies zukünftig mit gutem Gewissen tun möchten.

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