Die beiden Brüder Denis und Daniel Gibisch von LITTLE LUNCH

Mit Bio-Suppen die Mittagspause revolutionieren

Das Startup um die ehemaligen Schlechtesser und Brüder Denis und Daniel Gibischmit will mit Suppen die Mittagspause revolutionieren und gleichzeitg den Bio-Markt aufmischen.

GRÜNE-STARTUPS.de: Herr Gibisch, stellen Sie doch bitte Ihr grünes Startup „Little Lunch“ einmal vor.

Im Juni 2014 haben wir Little Lunch gegründet und unsere ersten sechs Suppen auf den deutschen Markt gebracht – frisch, überraschend, lecker und voll BIO. Seit Herbst 2015 läuft es richtig rund: Als ambitioniertes Start-up haben wir unsere Idee, mit Suppen die Mittagspause zu revolutionieren, der Jury in „Die Höhle der Löwen“ präsentiert. Judith Williams und Frank Thelen haben ihre Chance gesehen und waren bereit, unserem Geschäftsmodell eine kräftige Kapitalspritze zu verabreichen. Mittlerweile ist das Produktsortiment um fruchtige sowie gemüsige Bio-Smoothies und Bio-Brühe angewachsen. Es geht aber noch weiter.

Welches „grüne“ Problem lösen Sie und welche Vision steckt hinter Ihrem Konzept?

Zunächst stellten wir uns früher häufig die Frage: Was essen wir heute? Also haben wir nach einer Antwort darauf gesucht, um hungrigen Angestellten eine natürliche und leckere Alternative zu Junkfood zu bieten. Von da an haben wir uns verschiedene Produkte angesehen, viel analysiert und immer wieder durchgerechnet. Da jeder Deutsche durchschnittlich 100 Teller Suppe im Jahr isst, fiel die Entscheidung auf die Suppe. Bei einem klassischen Supermarkteinkauf fiel uns dann auf, dass das Bio-Angebot in der Convenience-Abteilung quasi nicht existierte. Eine Marktlücke, die wir mit Little Lunch nun füllen.

Wie geht es Ihrer Branche aktuell?

Der Markt ist einerseits sehr groß, andererseits gibt es schon zahlreiche etablierte Marken und Produkte. Im Kühlregal stehen noch eher junge Suppenangebote, die allerdings nur wenige Tage haltbar sind und ungekühlt verderben. In der Convenience-Abteilung, wo auch unsere Bio-Suppen zu finden sind, gibt es kaum einen Anbieter, der auf jegliche Art künstlicher Zusätze verzichtet. Ein absoluter Vorteil für uns. Little-Lunch-Suppen müssen nicht gekühlt werden, sind dennoch lange haltbar und frei von Konservierungsstoffen oder Geschmacksverstärkern. Mit dieser einzigartigen Platzierung kommen wir sehr gut bei den Verbrauchern an und heben uns klar von Mitbewerbern ab. Aktuell entwickeln sich Verbreitung und Abverkauf unserer Produkte rasant. Das könnte manche Anbieter vielleicht zum Grübeln bringen. Wenn man  jedoch die gesamte Branche betrachtet, haben wir eher das Gefühl, dass der Klassiker Suppe wieder an Popularität gewinnt – gerade bei jungen Menschen.

Wie sieht Ihr Geschäftsmodell aus?

Einfach, unkompliziert und verzehrfertig – das sind die Stärken unserer Suppen. Außerdem wollen wir dem „Zuwenig“ an Zeit, das die meisten Menschen plagt, mit einer echten Zeitersparnis begegnen. Da Verbraucher in dem Begriff Nachhaltigkeit zudem einen elementaren Mehrwert erkennen, treffen unsere Bio-Suppen und Bio-Smoothies den Nerv der Zeit. Wir legen höchste Priorität auf ein qualitativ astreines und hochwertiges Produkt. Das gilt für die Verpackungsmaterialien aus wiederverwertbaren Materialien ebenso wie für die ausgewählten Zutaten aus 100 Prozent ökologischem Anbau. Neben dem guten Geschmack ist die lange Haltbarkeit ein weiterer entscheidender Punkt, weshalb sich Kunden für Little Lunch entscheiden.

Was waren und was sind die größten Herausforderungen für Ihre Unternehmung auf dem bisherigen Weg?

Die Überzeugung von Geschäftsmodell, Idee und Produkt hatten wir jederzeit. Am Anfang einer Unternehmung besteht aber eben meistens Ungewissheit, wo die Reise hingeht. So war es auch mit Little Lunch. Gerade in der Startphase waren daher Erfolge und Bestätigungen enorm hilfreich. Mit den ersten Investoren an Bord konnten wir viel kontrollierter agieren – das war ein Knackpunkt. Aktuell ist die größte Herausforderung, das schnelle Wachstum sowie die hohe Nachfrage zu stemmen und zeitgleich innovativ zu bleiben. Viele Aufgaben verlangen insgesamt mehr Power und sehr spezifisches Know-How. Entsprechend ist unser Personalbedarf erhöht. Das alles bindet wiederum finanzielle Mittel, weshalb Investoren für uns bis heute eine wichtige Rolle einnehmen.

Wie ist Ihr Gründerteam aufgestellt? Welche fachlichen und sozialen Kompetenzen waren für den bisherigen Erfolg ausschlaggebend?

Vor etwas über einem Jahr haben wir unsere ersten Mitarbeiter eingestellt. Im Team ist uns gegenseitiges Vertrauen, aktives Einbringen von Ideen und eine ehrliche Meinung enorm wichtig. Außerdem wollen wir Charaktere, die sich einerseits bei uns wohl fühlen und sich andererseits 100 Prozent motiviert für unser junges Unternehmen einsetzen. Daher versuchen wir Abwechslung in den ohnehin schon abwechslungsreichen Start-up-Alltag zu bringen. Beim gemeinsamen Frühstück, Yoga in den Büroräumen und der ein oder anderen Kocheinlage werden die lockere Arbeitsatmosphäre, flache Hierarchien und der besondere Teamspirit erlebbar.

Suchen Sie aktuell Mitarbeiter und wenn ja, welche Qualitäten sollten diese mitbringen?

Wir haben in den vergangenen 12 Monaten eine unglaubliche Entwicklung hingelegt und aus unserer Two-Men-Show ist mittlerweile ein Team aus rund 20 Mitarbeitern entstanden. Also ja, wir haben Personalbedarf. Dabei ist ein Start-up wie Little Lunch sicher nichts für steife Typen und steife Strukturen. Trotz gründlicher strategischer Planung kommen immer wieder unvorhersehbare Themen und Aufgaben auf den Tisch. Darauf gilt es flexibel, sehr schnell aber dennoch wohl überlegt zu reagieren. Das klingt nicht nur nach viel Verantwortung, sondern auch nach Leidenschaft und Identifikation. Das muss man mögen. Die Motivation und der Spaß daran, Little Lunch mit aufzubauen, sind neben wertvollem Know-how im entsprechenden Bereich die wichtigsten Anforderungen an unsere Mitarbeiter. Dafür darf und soll jeder ein hohes Maß an Eigeninitiative an den Tag legen. Letztendlich trägt jede und jeder Einzelne bei uns zum Gesamterfolg bei und erkennt auch den Teil der eigenen Arbeit – anders als in einem Großkonzern.

Wo soll die Reise für Ihr Startup in den nächsten 3 Jahren hingehen?

Unser größtes Ziel ist es, unsere Bio-Produkte weiter bekannt zu machen sowie Händler und Kooperationspartner zu finden. Dabei sprechen wir nicht nur von Deutschland, sondern der kompletten DACH-Region. Daher liegt ein großes Augenmerk auf dem weiteren Ausbau des Marketings. Außerdem arbeiten wir daran, weitere Innovationen auf den Markt zu bringen – zum einen neue Suppensorten, zum anderen auch ganz neue Produkte. Mit den Bio-Smoothies haben wir jüngst ein leckeres, fruchtiges Produkt gelauncht. Ganz neu gibt es jetzt auch unsere Bio-Gemüsebrühen deutschlandweit zu kaufen. Weitere Kreationen und Rezepte folgen. Nach den erfolgreichen Listungen im Lebensmitteleinzelhandel unterstützen wir den Abverkauf zudem mit passenden POS-Maßnahmen.

Zum Abschluss: Welchen Tipp möchten Sie zukünftigen Gründern mit auf den Weg geben?

Was wir im Rückblick als besonders hilfreich erachten, ist vor allem die Abbildung möglichst vieler Bereiche im eigenen Unternehmen. Dadurch lassen sich generell Kosten sparen und vor allem die Fixkosten gering und transparent halten. Besonderen Wert legen wir auch auf die Mitarbeiterauswahl und ein eingespieltes Team. Das war uns von Beginn an wichtig. Mit den richtigen Menschen zusammenzuarbeiten, zahlt sich unglaublich schnell aus. Außerdem haben wir uns ein breites Netzwerk an Mentoren, Geldgebern und anderen Start-ups aufgebaut. Das ist zwar sehr aufwendig, aber am Ende entsteht häufig doch der ein oder andere wertvolle Kontakt.
Weitere Startups aus der Höhle der Löwen, die wir bereits auf GS vorgestellt haben sind: Try Foods, VeggiePur, Lizza und Holzpost.

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